Oberhausen. Einkaufen ohne Hindernisse für Jung und Alt - dafür steht das Möbelhaus Finke. Neuer Hausleiter bekennt sich zu Sterkrade: Standort mit Potenzial.

Der Konkurrenzkampf unter den Möbelhäusern im Ruhrgebiet wird zunehmend härter. Mit einer aggressiven Preispolitik, höheren Rabatten und Sonderangeboten werben immer mehr Fachgeschäfte um ihre Kunden. In diesem Wettbewerb will sich das Sterkrader Möbelhaus „Finke“ am Neumarkt mit einer Besonderheit herausstellen.

Es ist das erste Möbelhaus im Gebiet des Einzelhandelsverbands Ruhr, das mit dem bundesweiten Siegel „Generationsfreundliches Einkaufen“ ausgezeichnet worden ist. „Damit leistet die Firma Finke vor Ort Pionierarbeit“, lobt Marc André Heistermann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Ruhr.

Auf 25.000 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet „Finke“ am Neumarkt Möbel auf fünf Etagen an. Knapp 90 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen am Sterkrader Standort, dem kleinsten der sechs Möbelhäuser, die die Unternehmensgruppe mit ihren rund 1500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zuletzt etwa 300 Millionen Euro (2009) betreibt.

90 Mitarbeiter auf fünf Ebenen

Das Sterkrader Haus läuft gut, nach Unternehmensangaben schreibt es trotz des intensiven Wettbewerbs im Ruhrgebiet schwarze Zahlen. „In diesem Standort steckt viel Potenzial“, sagt Michael Wildenau. Seit April leitet er das Haus am Neumarkt, brachte jahrelange Berufserfahrung in der Möbelbranche mit nach Oberhausen.

Immer wieder stelle er aber in Kundengesprächen feststellt: „Die Kundentreue von früher gibt es nicht mehr. Kunden vergleichen intensiv Preise, sprechen darüber offen im Beratungsgespräch.“ „Finke“ investiere stark in den Service, schule seine Mitarbeiter regelmäßig und überprüfe deren Service durch Testeinkäufer.

Speziell geschulte, anonyme Tester waren es auch, die bei „Finke“ im Auftrag des Handelsverbands HDE überprüften, wie Eltern mit Kinderwagen oder Senioren mit Rollatoren bedient werden. Um das Qualitätszeichen „Generationsfreundliches Einkaufen“ des HDE und der Initiative Wirtschaftsfaktor zu bekommen, gab es 58 Kriterien zu erfüllen.

18 K.O.-Kriterien

Unter anderem kam die Parkplatzsituation auf den Prüfstand. Entscheidend für das Testergebnis war ebenfalls, ob die Toiletten barrierefrei sind und Angestellte ihre Kunden frei von jedem Fachjargon zu beraten wussten. 18 dieser Punkte sind K.O.-Kritierien – sind sie nicht erfüllt, gibt es kein Siegel.

Mit einem Testergebnis von 97 Prozent werde „Finke“ in hervorragender Weise dem generationsfreundlichen Einkaufen gerecht, sagt Gerd Lepges, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands in Oberhausen. „Der alltägliche Einkauf wird für alle Kunden unbeschwerlich und barrierearm möglich.“

Größere Umbauarbeiten seien zur Zertifizierung nicht notwendig gewesen, berichtet Michael Wildenau. Breite Gänge, ein Aufzug und Stellplätze direkt vor der Haustür prägen das Einkaufen in Sterkrade seit der Eröffnung vor sechs Jahren.

Bundesweit 3000 Unternehmen haben das drei Jahre gültige HDE-Siegel. Fünf Firmen sind es in Oberhausen – auch der geschlossene City-Kaufhof war dabei. Die Zertifizierung ist kostenpflichtig.