Oberhausen. Die Oberhausener Jusos forderten mit einer bunten Aktion in der Innenstadt die Firma P & C auf, das denkmalgeschützte P & C Gebäude auf der Marktstraße freizugeben. Grund für den Leerstand ist laut Juso-Vorsitzendem Maximilian Janetzki eine “Racheaktion“ für den Bau des Centros.

„Es ist jetzt endlich an der Zeit, dass das Gebäude freigegeben wird.“ Der Leerstand des P & C Gebäudes auf der Marktstraße ist seit Jahren für fast jeden ein Ärgernis, der an diesem denkmalgeschützten Haus vorbeigeht. Die Filiale des Modekonzerns hat ihre Pforten bereits seit dem Sommer 2004 geschlossen, seitdem ist eine wirtschaftliche Nutzung nicht mehr zu erkennen. Mit einer bunten Protestaktion am Samstag machten die Oberhausener Jungsozialisten (Jusos) unter dem Titel „Eigentum verpflichtet“ auf diesen Missstand aufmerksam.

„Spätestens, wenn im September die neue P & C-Filiale im Centro eröffnet, wäre der Augenblick gekommen, das Gebäude für eine richtige Nutzung freizugeben“, fordert Juso-Vorsitzender Maximilian Janetzki. „Wenn man so verantwortungslos mit seinem Eigentum umgeht, verliert man auch das Recht, es weiter zu nutzen.“ An dieser Stelle verweist Janetzki auf das Grundgesetz. „Schon die Gründungsväter der Bundesrepublik haben festgeschrieben, dass Eigentum verpflichtet und sein Gebrauch zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen soll.“

Freiraum für kulturelle Nutzung

Doch aufgrund von wirtschaftlichen Erwägungen und gekränkten Egos würde P & C das Gebäude seit Jahren nur als Lager nutzen, so Janetzki. „Man fühlte sich wohl seinerzeit durch den Bau des Centros benachteiligt und lässt jetzt aus Rache das Haus bewusst leerstehen.“

Dabei könnte gerade an diesem Ort – der Juso-Chef spricht von einer Kulturtriangel zwischen dem Gdanska am Altmarkt, dem Saporoshjeplatz und der Elsässer Straße – etwas entstehen. „Ich könnte mir sehr gut eine kulturelle Nutzung vorstellen. Es fehlt einfach an Freiräumen.“ Möglich seien aus seiner Sicht auch eine teilweise Vermietung von Büroflächen oder eine Kooperation, etwa mit dem Theater oder dem Ebertbad, um das Gebäude als Veranstaltungsort zu benutzen.

Durch den bunten Protest mit Konfetti und Luftschlangen angezogen, bleibt nicht nur Werner Perz stehen. Den Forderungen der Jusos kann er sich nur anschließen. „Es schreit zum Himmel, was da passiert. Wir finanzieren den Leerstand, damit die Eigentümer das steuerlich abschreiben können“, so Perz. Dabei würden die Eigentümer Oberhausen wohl nur vom Autobahnkreuz her kennen.

Auch Hartwig Kompa geht mit den Eigentümern hart ins Gericht. „Es wird sich nicht um den eigenen Besitz gekümmert. Wenn es aber heißt, die Marktstraße verfällt immer weiter, dann zeigen sie mit dem Finger auf die Politik.“

Protest geht weiter

Für Maximilian Janetzki ist die Sache mit der Aktion vom Samstag noch nicht beendet. „Wir warten jetzt zunächst den Einzug ins Centro ab. Wenn P & C nicht reagiert, wird unser Protest weitergehen“, so Janetzki. „Wir behalten uns auch vor, das Gebäude zu besetzen.“