Oberhausen. Polizei kritisiert rücksichtlose Fahrweise auf Oberhausener Straßen. Verkehrswacht warnt vor Gefahren für die Erstklässler.
Seit dieser Woche sind sie auf den Oberhausener Straßen unterwegs, die 1681 I-Dötzchen, für die das Schulleben nun endlich losgeht. Damit die Erstklässler auch sicher zur Schule und wieder zurück nach Hause kommen, hat die Polizei ihre Kontrollen an den Oberhausener Schulen verstärkt. Und das nicht ohne Hintergedanken. So kritisiert Polizeidirektor Peter Sterner, dass die Autofahrer zum Schuljahresbeginn zu wenig Rücksicht zeigen würden. Nicht selten seien es auch die Eltern selbst, die ungewollt Gefahren für die eigenen Kinder verursachen.
Am Einschulungstag hat die Polizei bei einer Geschwindigkeitskontrolle vor der Jakobi-Schule an der Teutoburger Straße sieben Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit erwischt. In der Tempo-30-Zone waren sie teils mit bis zu 51 Stundenkilometern unterwegs. „Dieses Fehlverhalten ist unverantwortlich und rücksichtslos. Gerade für die Erstklässler, die in den ersten Wochen ihrer Schulzeit viele neue Eindrücke erleben, müssen Erwachsene Vorbilder sein“, betont Sterner.
Vorbildfunktion der Älteren
Zusätzlich gab es an der Jacobi-Schule acht Verwarnungsgelder, da Eltern und Angehörige das absolute Halteverbot nicht beachteten. Den Beamten wurden dabei die verschiedensten Ausreden vorgebracht, wie „da muss ich ja laufen“, „wo soll ich denn parken“ oder „ich bring doch nur mein Kind zur Schule“. Peter Steiner appelliert: „Alle müssen im Straßenverkehr aufpassen, um Unfälle mit Kindern zu verhindern.“ Es gelte zudem die Vorbildfunktion. „Die Kinder müssen sich neu orientieren und brauchen deshalb unsere besondere Aufmerksamkeit“, fordert der Polizeidirektor.
Dieter Elsenrath-Junghans, Vorsitzende der Oberhausener Verkehrswacht, kann das nur bestätigen. „In diesem Alter haben die Kinder noch überhaupt kein Gespür für Geschwindigkeit. Wenn man einen Erstklässler an die Straße stellt und ihn fragt, wie schnell denn ein Auto unterwegs war, kommen die unglaublichsten Antworten zurück.“ Und das sei richtig gefährlich. „Ein Kind in einer 30er-Zone rechnet nicht damit, dass ein Auto schneller unterwegs ist. Außerdem ist der Blickwinkel im Vergleich zum Erwachsenen um 30 Prozent kleiner. Das kann fatal sein.“ Denn schon Unfälle mit rund 50 Stundenkilometern können lebensgefährliche Verletzungen nach sich ziehen.
Schulweg einstudieren
Es sei aber der falsche Weg, dass die Eltern ihre Kinder immer mit dem Auto zur Schule fahren. „In den ersten Wochen sollte man die I-Dötzchen zur Schule begleiten und den Schulweg einstudieren.“ Es böte sich an, mit anderen Eltern oder Kindern zusammenzulaufen. Wichtig sei es aber auch durchzusprechen, wie man sich verhalten soll, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. „Sollte eine Ampel mal ausfallen oder es eine Baustelle auf dem Schulweg geben, müssen die Kinder wissen, was sie zu tun haben.“