Oberhausen. . Wenn am 22. August die Schule startet, werden auch in Oberhausen viele i-Dötzchen einen neuen, spannenden Teil ihres Lebens beginnen. Doch auch in diesem Jahr ist die Zahl der Schulanfänger gesunken. Mehrere Schulen wurden deshalb zusammengelegt.

Noch genau eine Woche wird es dauern, dann werden Oberhausener Kinder wieder an die Grundschulen strömen, um einen neuen Lebensabschnitt in Angriff zu nehmen. Doch die Zahl der Neueinschulungen sinkt, der demografische Wandel trifft Oberhausens Grundschulen mit voller Wucht.

1681 Kinder werden in diesem Jahr neu eingeschult, 1754 wechseln auf eine weiter führende Schule. „Das zeigt, dass sich allein in den vergangenen vier Jahren die Zahl der neuen Schüler schon wieder verringert hat“, sagt Manfred Przybylski, Schulbereichsleiter der Stadt Oberhausen. 2002 waren sogar noch 2239 i-Dötzchen angemeldet worden. Damit ist die Zahl der Einschulungen allein in den vergangenen zehn Jahren um fast ein Viertel zurück gegangen.

Die gesunkene Nachfrage nach Grundschulplätzen bekommen in diesem Jahr einige Grundschulen zu spüren. Gleich mehrere Schulen wurden zusammen gelegt. Eine ganz besonders gewöhnungsbedürftige Situation trifft allerdings die Tackenbergschule in Osterfeld. Sie darf keine neuen Schüler mehr aufnehmen – zum ersten Mal in ihrer 100-jährigen Geschichte. Die 1912 gegründete Schule soll geschlossen werden, der Schulbetrieb in den kommenden Jahren auslaufen.

4211 Kinder im offenen Ganztag

Gewaltig gestiegen ist hingegen die Zahl jener Kinder, die am offenen Ganztagsprogramm der Grundschulen teilnehmen wollen. Dort werden Kinder auch nach dem Unterrichtsende weiter an ihren Schulen betreut, bekommen Hilfe bei den Hausaufgaben, ein Mittagessen oder können an Förderangeboten teilnehmen.

4211 Kinder, und somit mehr als die Hälfte aller Grundschüler, wurden von ihren Eltern laut Przybylski mittlerweile für ein solches Betreuungsprogramm angemeldet. Und das, obwohl die Bedarfsplanung vor zehn Jahren maximal von einem Viertel aller Grundschüler im offenen Ganztag ausgegangen ist.

Bewegliche Möbel sollen helfen

Dementsprechend angespannt ist die Platzsituation an einigen Grundschulen. Spezielle Räume für die Betreuung im offenen Ganztag sind an manchen Grundschulen Mangelware.

Oberhausener I-Dötzchen 2010

1/58

„Das muss dann eben manchmal in den Klassenräumen ablaufen“, erklärt Przybylski. Die Stadt ist klamm, für große Baumaßnahmen ist kaum Geld da. Deshalb werden den Grundschulen jetzt neue, bewegliche Möbel zur Verfügung gestellt, um die Klassenzimmer nach Unterrichtsende zum Betreuungsraum für den offenen Ganztag umzurüsten. Sieben Grundschulen werden mit dem neuen Mobiliar ausgestattet. Verstellbare Wände und Tische auf Rollen werden dort am Nachmittag die normale Klassenbestuhlung verdrängen. Dem ersten Schultag steht dann laut Przybylski nichts mehr im Weg. „Wir sind frohen Mutes, dass alle Kinder Räume und Stühle haben werden, sowie Lehrer, die ihnen etwas beibringen.“