Oberhausen. .
Schon nach den ersten Metern ist ordentlich Musik drin: Zehn WAZ-Leser betreten die König-Pilsener-Arena diesmal nicht durch die engen Eingangsschleusen. Nicht nach dem Einreihen in eine Warteschlange. Oder dem Abreißen der Tickets samt Abtasten der Sicherheitskräfte. Diesmal reicht ein simples Schlüsselumdrehen an einer unscheinbaren Glastür zum Foyer von Sprecherin Nicole Mai.
Klick! Drin!
Für die Aktion „Die WAZ öffnet Pforten“ darf die Gruppe in der riesigen Multifunktionshalle hinter die Kulissen blicken. Eine einmalige Gelegenheit, dorthin zu treten, wo sich sonst Musikweltstars, Komiker und Sportler auf ihre Auftritte vorbereiten.
Wie im Dornröschenschlaf
Schnell klicken die mitgebrachten Fotoapparate. Denn der Blick in die Gänge wirkt angenehm ungewohnt: Normalerweise wuseln dort Fans wenige Minuten vor den ersten Klängen umher. Sie drängen an die Getränkestände und Imbissecken, wollen noch schnell zu den Sanitäranlagen, um danach hurtig zu ihren Plätzen zu spurten.
Diesmal ist es menschenleer. „Wie viele Personen passen hier rein?“ und „Wo sind die Logenplätze?“ Die Halle wirkt wie im Dornröschenschlaf und weckt sofort die Neugierde.
Über die genaue Hallenkapazität herrscht ein Rätselraten. Die Lösung: „12.690 Fans fasst die Arena in ihrer größten Auslastung bei einem Konzert – 1750 sind es in der verkleinerten Variante.“ Auch der Weg in eine der Logen ist nicht weit. Nicole Mai erklärt: „Die Suiten gibt es in unterschiedlichen Größen. Sie sind entweder über eine feste Zeit an Geschäftskunden vermietet oder werden für Veranstaltungen einzeln gebucht.“
104.000 Watt erhellen die Dunkelheit
In einer Suite angekommen bietet der Balkon einen Blick in den Innenraum: Die Sommerpause wird dort genutzt, um die Bühne auseinanderzubauen. Nicole Mai erklärt, oftmals werde die Bühnenausstattung nach einem Konzert über Nacht komplett demontiert, weil sie am Folgetag in einer anderen Stadt benötigt wird.
Weiter geht es im Aufzug. Schwindelfrei sollte man sein, denn der „Catwalk“ naht. So nennen die Techniker den wackeligen Stahlsteg, der unter der Hallendecke montiert ist. Dort ist die für Konzerte nötige Elektronik montiert. Die gibt es reichlich: Bei einer Innenraumbeleuchtung von 104.000 Watt steht man nicht gerade im Dunkeln.
45 Tonnen hält das Dach aus
Der Steg befindet sich 21 Meter über dem Arena-Boden, bei freier Sicht nach unten. Da hält sich mancher Gast lieber am Geländer fest. Hoch oben ist auch die Sicherheit ein Thema: Sensoren erkennen Hitze- und Rauchentwicklung. Die Dachbelastung – etwa durch Schnee – wird penibel erfasst. 45 Tonnen hält das Arena-Obere aus.
„Und wo schminken sich die Stars?“ Es geht in den Backstage-Bereich. Vom roten Teppich aber keine Spur. Es gibt eher kalte Flure. Klar: Schließlich wird dort für die Veranstaltungen massig Ausrüstung bewegt. Die Kabinen selbst, in denen sich bereits Justin Bieber, Paul McCartney oder Lady Gaga frisch machten, werden für die Promis teils individuell gestaltet. Viele bringen eigene Sachen mit. Mitunter sogar die Klodeckel.
In den Kabinen funkeln nicht nur die vielen Glühbirnen am Showspiegel, sondern auch die Augen. „Welcher Promi hatte diese Türklinke wohl schon in der Hand?“ Zum Abschluss dürfen die WAZ-Leser selbst auf die Bühne. Einmal Star sein. „Beeindruckend!“ Die Gäste sind von der Tour begeistert.
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