Der ein oder andere hat schon neugierig über die triste grau-braune Absperrung der Baustelle gelugt: Man sieht einen Bagger, ein paar Holzbretter und vor allem ein gutes Dutzend rot eingefärbte Stahlträger, die schon in den Boden betoniert sind und seit einer Woche in den Himmel ragen.
Auf dem Centro-Park-Areal will Merlin in den nächsten vier Jahren insgesamt 20 Millionen Euro in einen „Ocean Adventure Park“ (Ozean-Abenteuer-Park) und in ein Legoland-Haus („Legoland Discovery Centre“ - Lego-Entdeckungszentrum) investieren. Dafür gibt Merlin ihre Legoland-Filiale im Duisburger Innenhafen auf. Vor allem der anhaltende starke Besucherstrom am Centro von 22 Millionen Menschen pro Jahr hat die Briten nachhaltig beeindruckt.
Merlin ist mit 62 Freizeiteinrichtungen nach der amerikanischen Disney-Gruppe weltweit zweitgrößter Anbieter solcher Unterhaltungsanlagen – und will weiter stark wachsen, um Disney zu überholen.
Sealife Oberhausen
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In Oberhausen müht sich derweil Wolf Krüger, Projektleiter der Gummersbacher Bauunternehmung Bohle, den ehrgeizigen Zeitplan von Merlin einzuhalten: Schon im Frühjahr 2013 sollen Legoland und die erste Stufe des Ocean-Parks fürs Publikum eröffnen. „Wir bauen Freizeiteinrichtungen für Merlin schon seit vielen Jahren, wir sind eine eingespielte Kette, die gut funktioniert. Wir schaffen das“, zeigt sich Krüger noch entspannt.
Zuletzt hatte Krüger für das Merlin-Sealife Konstanz am Bodensee eine Anlage für zehn 80 Zentimeter große Eselspinguine gebaut. „Es ist bewegend zu sehen, wie die Pinguine ihren neuen Lebensraum erobert haben“, sagte Krüger vor Mitgliedern der CDU-Ratsfraktion, die sich vor Ort am Centro-Park nach dem Baufortschritt erkundigten.
Wildwasserbahn
Solche Pinguine aus der Arktis bilden die Hauptattraktion des ersten Ocean-Park-Jahres 2013 in Oberhausen: Mit den beliebten Tieren aus dem Eis, gekühlten Info-Räumen und einer Wildwasserbahn, auf der Wagen aus 14 Meter Höhe stürzen und dann sogar durchs Pinguin-Gehege fahren, sollen die Besucher die Atmosphäre am Südpol nachempfinden können, meint Merlin. „Die Besucher der Wasserbahn werden vor der Fahrt durch Testzonen mit Infotafeln und Fühlerlebnissen geführt. Unser Konzept ist es, Spaß und Wissen zusammenzubringen“, sagt Casper Bonavent, der Cluster-Manager Sea Life Oberhausen und Legoland Duisburg.
Die CDU-Mitglieder fragten kritisch nach den Bedingungen, wie die Pinguine in Oberhausen gehalten werden sollen. „Tierämter und Tierärzte begleiten unser Projekt intensiv und stellen sicher, dass es den Pinguinen gut geht“, sagt Projektleiter Krüger. „Die Temperatur im Pinguin-Haus wird artgerecht auf 5 bis 6 Grad heruntergekühlt.“
Das Pinguin-Haus mit echtem Eis wird quasi neben dem Brauhaus „Zeche Jacobi“ errichtet – an dieser Ecke des Baustellen-Geländes ist aber noch nicht viel geschehen, außer dass Bagger ein paar Rasenstücke weggeschoben haben.
Nach dem Bau der Arktis sollen andere Ozeane Thema der weiteren Sektoren werden: Erst 2016 wird alles fertig sein. Bis dahin will Merlin den Centro-Park mit den beiden bekannten Fahrgeschäften Shanghai-Zug und Traktorbahn, renoviert und aufgerüstet, weiter öffnen. Schrittweise wird der Park dann von den neuen Ozean-Attraktionen aufgefüllt – womit genau, daraus macht Merlin noch ein Geheimnis.
Klarer ist schon das Konzept für das 2800 Quadratmeter große Legoland-Haus: Viele Stücke aus Duisburg wird man dann wieder sehen, auch die Lego-Steinfabrik. Zwei Fahrgeschäfte (ein Karussell und auf Schienen rollende Wagen), ein 4-D-Kino, ein Klettergarten sowie Spiele- und Geburtstagsparty-Räume gehören dazu. 17 Euro soll der Eintritt pro Person kosten.
Das Legohaus ist ähnlich groß wie das in Duisburg – aber statt auf drei Stockwerken findet alles auf einer Ebene statt. „Das ist einfach eine große Legobox, in die man reingehen und wo man bauen und viel Spaß haben kann“, wirbt Bonavent.
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