Oberhausen. Die Großen Ferien sind auch der Startschuss für große Bauaktivität: In Oberhausen werden Schulen saniert, Brücken instand gesetzt und Kanäle erneuert.

In den Sommerferien herrscht vielfach Stillstand – wer kann, nimmt Urlaub und sucht das Weite. Andererseits sind die Großen Ferien aber auch die Zeitspanne, in der größere Sanierungsprojekte in Angriff genommen werden können – weil die zu sanierenden Schulen leer, die zu reparierenden Straßen weniger befahren sind.

Zwar haben die Schüler jetzt eine sechswöchige Auszeit, still wird es deswegen an den Oberhausener Schulen noch lange nicht. „Für rund zwei Millionen Euro werden wir Sanierungen an den Schulgebäuden vornehmen“, schildert Alexander Höfer, Sprecher des Oberhausener Gebäudemanagements. „In den Ferien legen wir immer unseren Fokus auf die Schulen. Wir wollen die Arbeiten erledigen, ohne dass Unterricht ausfallen muss. Außerdem soll so eine Lärmbelästigung der Schüler und Lehrer vermieden werden.“

Der größte Batzen steht diesmal bei der Gesamtschule Osterfeld an. „Dort werden für rund eine Million Euro mehrere Klassenräume saniert.“ Ganz fertig wird man dort aber bis zum Ende der Ferien wohl nicht werden. „Die Schüler müssen dann für kurze Zeit in andere Räume umziehen“, so Höfer.

Komplett ausgelastet

Daneben werden auch die Räumlichkeiten für die naturwissenschaftlichen Fächer an der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Schmachtendorf überholt. Die Friedrich-Ebert-Realschule bekommt dagegen eine neue Fassade verpasst, natürlich mit neuester Wärmedämmung. Am Elsa-Brändström-Gymnasium und am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium sind es jeweils die Sporthallen, die saniert werden.

Abseits der Schulen wird an zwei Kindertageseinrichtungen weiter gebaut: „Das ist zum einen eine Einrichtung in Holten. Die andere ist in Tackenberg.“ Ebenso gehen die Arbeiten für neue Umkleiden am Sportplatz des Turnerbunds Oberhausen weiter. „Damit sind wir aber auch komplett ausgelastet“, sagt Alexander Höfer.

Die nächste große Baustelle betrifft die Stoag. In der Zeit vom 9. Juli bis einschließlich 21. August wird zwischen dem Hauptbahnhof und Sterkrade keine Straßenbahn fahren. „Es finden Arbeiten an Brücken auf der Trasse statt“, erklärt Sabine Müller, Pressesprecherin der Stoag. Darum wird die Straßenbahn nur zwischen Mülheim Kaiserplatz und dem Hauptbahnhof unterwegs sein. Busse werden als Ersatzverkehr eingesetzt.

Der Hintergrund für die umfangreichen Arbeiten bei der Stoag: Mehrere Schienenauszugsvorrichtungen an zwei Brücken – die eine befindet sich zwischen den Haltestellen Neue Mitte und Lipperfeld, die andere zwischen Neue Mitte und Olga Park – müssen ersetzt werden. „Das muss man sich wie elastische Dehnungsfugen beim Haus vorstellen“, versucht Sabine Müller das Ganze zu vereinfachen. „Je nach der Temperatur dehnen sich die Materialien der Brücken aus oder ziehen sich zurück. Diese Vorrichtungen verhindern, dass die Schienen durch diese Bewegungen Schaden nehmen.“

Keine Verspätungen erwartet

Sechs Wochen wird der Austausch gegen neue Teile dauern. „Bei einer Komplettsperrung würden wir es in drei Wochen schaffen. Aber die Trasse als Verkehrsader ist zu wichtig.“ Die Zeit wird zudem dazu genutzt, weitere, kleine Arbeiten vorzunehmen, etwa Fahrbahn- oder Gleiserneuerungen.

An manchen Stellen auf der Trasse wird der Busverkehr nur einspurig möglich sein. „Da wir mit solchen Arbeiten schon Erfahrungen haben, erwarten wir keine Verspätungen“, erklärt Müller.

Auch beim Thema Straßenbau wird keine Pause eingelegt. Vielmehr wurde auf der Mülheimer Straße extra auf den Ferienbeginn und den dadurch etwas nachlassenden Berufsverkehr gewartet. Dort wird nämlich ab dem 16. Juli auf der Strecke zwischen Schillerstraße und Tannenbergstraße der Abwasserkanal erneuert. Die Mülheimer Straße wird dadurch an dieser Stelle nur einspurig befahrbar sein. Autofahrer müssen wohl einiges an Geduld mitbringen.