Mündelheim.

Vom Vorderhaus mit Telefon und Internet in den dahinter errichteten Neubau zu ziehen, ist augenscheinlich nicht so einfach, berichtet jetzt Lars Hämmerle von der Uerdinger Straße.

„Am 22. Juli sollte eigentlich der Umzug der Telekommunikation in das Nebengebäude erfolgen“, schreibt Hämmerle. Mehr als acht Wochen, bis zum 26. September, jedoch warteten er und seine Eltern darauf. Freigeschaltet ist allerdings, wie er berichtet, seitdem nur VDSL 25. Das VDSL50-Sendesignal komme bei ihm immer noch nicht.

Hämmerles Vater Klaus-Dieter aber hatte bei der Telekom das schnelle Internet VDSL 50 bestellt, außerdem IP-Telefonie, die über das In­ternet läuft. Erst, berichtet er, habe es ein Hin und Her darüber gegeben, ob VDSL 50 überhaupt verfügbar sei. Dreimal, so Hämmerle jun., sei der entsprechende Auftrag jeweils zwischen VDSL 50 und VDSL 25 geändert worden. „Es folgten fünf Termine, in denen angeblich immer eine einwandfreie Schaltung erstellt wurde und auch von den Technikern vor Ort mit VDSL 50 gemessen wurde“, fährt der Telekom-Kunde fort. Jedoch hätten die Anschlüsse nie funktioniert.

Derweil seien die Zuständigkeiten immer weiter gereicht worden: von den Technikern zu Schaltzentralen, dann zum Bauherren-Service, weil Kabel oder Anschluss des Neubaus defekt sein könnten.

Schließlich gab ein Techniker dem Junior den Hinweis, mit der Adresse stimme etwas nicht. Hämmerle fand heraus, „dass die Telekom unter meiner Adresse ein falsches Haus ansteuerte.“

14 Tage mit täglichem Warten in der Telekom-Hotline vergingen, berichtet der Mündelheimer. Niemand habe das Problem lösen können.

Folglich habe man damit begonnen, selbst nach Zuständigkeiten im Konzern zu forschen. Mit Erfolg. Anhand von Katasterauszügen wies Lars Hämmerle der zuständigen Dame nach, dass seine Adresse die richtige war. Am 24. August, so sein Bericht, habe die Telekom den Netzplan entsprechend geändert. Der Anschluss habe aber immer noch nicht funktioniert.

Familie Hämmerle telefonierte sich in die Vorstandsetage des Konzerns durch und erreichte so, dass ihr Auftrag komplett rückabgewickelt und neu gestartet werden muss­te.

„Leider ist auch hier wieder etwas schief gelaufen“, schreibt der Junior weiter. Denn nun habe man einen Standard-Anschluss angenommen, um schneller freischalten zu können. „Da wir jedoch das Haus komplett auf IP-Telefonie umgestellt haben, nützt uns das wenig“, lesen wir.

Daran änderte sich erst spät etwas. Allein bis Mitte September habe man laut Strichliste 32 Stunden in der Warteschlange der Telekom gesteckt. Sieben Ortstermine mit Mitarbeitern habe es gegeben. Zugesagte Rückrufe hätten bis auf zwei Ausnahmen nicht stattgefunden. Als man sich ei­ne Woche wegen Urlaubs mal nicht gemeldet hätte, sei die Störung gleich als entfallen behandelt worden. Nur zuvorkommend und freundlich seien die Telekom-Mitarbeiter stets gewesen.

Telekom-Pressesprecherin Katja Werz teilte der Redaktion am 23. September auf Anfrage mit, Familie Hämmerle werde ihren Anschluss bis 28. September erhalten. Der Netzplan sei nach Fertigstellung des Anbaus nicht rechtzeitig geändert worden. Deshalb hätte sein Antrag nicht erfolgreich bearbeitet werden können. Nach erfolgter Stornierung könne er auf Basis des aktualisierten Netzplans abge­wickelt werden. Die Telekom bedauert die Verzögerungen und stellt der Familie eine Gutschrift in Aussicht.