Andre Aerts versteht es einfach nicht. Warum hat er immer noch keinen Telefonanschluss? Diesen Sommer bezog der 32-Jährige mit seiner Familie das neu gebaute Häuschen in der Dümptener Heide.

Damals war er noch Kunde bei Versatel. Rechtzeitig habe er sich Anfang Juni an den Umzugsservice der Firma gewandt, erhielt dort einen Termin für den 29. des Monats. Ein Techniker sollte rauskommen und den neuen Anschluss legen, zwischen 8 und 12 Uhr. Der Techniker kreuzte nicht auf und Andre Aerts suchte einen Versatel-Shop auf. Er wollte die Sache lieber persönlich regeln, statt ewig in teuren Warteschleifen zu stecken. Im Versatel-Laden dann stellte der Mitarbeiter nach einigem Hin und Her fest: „Wir können Sie gar nicht versorgen.“ Aha. Andre Aerts müsse zur magentafarbigen Konkurrenz, weil es sich um ein Neubaugebiet handle und deshalb der Erstversorger immer die Telekom sei. Gesagt getan. Aerts sei gleich in den nächsten „T-Punkt“ gelaufen. „Dort hieß es, es würde maximal zehn Tage dauern, bis wir einen Anschluss haben.“ Dann passierte erst einmal – nichts. „Ich habe mindestens drei Mal bei der Servicehotline angerufen“, sagt Aerts. Dort habe es immer wieder geheißen, ein so genannter APL sei noch nicht geschaltet. Aerts war fest überzeugt: Der APL, ein Verzweigungskabel innerhalb des Telefonnetzes, ist da, schien aber einen Systemfehler zu haben. Aerts, selbst Techniker von Beruf, hatte im Keller nachgesehen. Seines Erachtens handelt es sich nur um eine Kleinigkeit, er kann nicht verstehen, warum kein Mitarbeiter rauskommt und das Problem löst. „Am liebsten würde ich den Schrank aufmachen und die Adern selbst auflegen.“

Bei der Telekom wird die Sache zwar ernst genommen, aber dennoch differenzierter gesehen. Unternehmenssprecher George-Stephen McKinney erklärt: „Wenn einer ein Haus baut, brauchen wir einen unterschriebenen Grundstücknutzungsvertrag, damit wir das Grundstück betreten können.“ Dieser Vertrag habe nicht vorgelegen. Die Sache ist nur die: Andre Aerts wurde bei keinem seiner Anrufe mitgeteilt, dass dieses Papier fehlt. „Das hat der normale Vertrieb nicht auf dem Schirm“, sagt McKinney. Soll heißen: Der Hotline-Mitarbeiter konnte nicht sehen, wo das Problem lag, weil die genannte Unterlage fehlte. Ein Teufelskreis. „Da ist nicht alles glatt gelaufen“, räumt McKinney ein. Die gute Nachricht sei jedoch, dass der Schrieb jetzt vorliege und das Problem schon sehr bald behoben werde. „Noch im Laufe dieser Woche wird bei der Familie ein Anschluss gelegt“, verspricht McKinney. „Unser Geschäft sind ja auch funktionierende Anschlüsse, mit Phantom-Anschlüssen lässt sich kein Geld verdienen.“