Oberhausen. .

Oberhausen könnte bald Standort eines neuen Jugend- und Familienhotels werden. Eine Delegation der österreichischen Hotelkette „Jufa“, die mit dem Slogan „Junge Urlaubsidee für alle“ wirbt, hat vor kurzem die Stadt an der Emscher inspiziert und überlegt, hier ein weiteres Haus zu eröffnen.

Bisher betreibt die Kette 41 Unterkünfte in Österreich und zwei in Deutschland – eines im Allgäu und eines am Bodensee. Auf Oberhausen sind die Organisatoren aufmerksam geworden, weil die Stadt mit der Centro-Erweiterung und dem neuen Spionagemuseum noch attraktiver werde. „Wir sind immer auf der Suche nach interessanten Lagen, deshalb haben wir uns in Oberhausen umgesehen“, erklärt Jufa-Pressesprecher Volker Höferl.

Eine konkrete Fläche habe man sich aber noch nicht ausgeguckt. Grundsätzlich spiele sich das touristische Geschehen eher in der Gegend rund ums Centro ab und sei deshalb interessant. Außerdem waren Höferls Kollegen gewissermaßen in geheimer Mission unterwegs: Sie haben noch keine Gespräche mit der Stadt oder der „Tourismus und Marketing Oberhausen“ (TMO) geführt, sondern wollten sich erst einmal selbst ein Bild von der Stadt machen.

Steigende Zahl an Touristen

Entsprechend überrascht reagierten die Vertreter der TMO auf die Nachfrage der WAZ. „Wir müssen uns erst einmal mit dem Konzept genau befassen. Auf den ersten Blick sieht es aber so aus, als könnte die Kette eine Bereicherung für Oberhausen sein“, sagt Michael Schmitz von der TMO. Er sehe noch Bedarf für weitere Hotelangebote und verweist auf die kontinuierlich steigende Zahl der Touristen, die das Ruhrgebiet besuchen und immer öfter Oberhausen als Ausgangsort für ihre Erkundungen buchen.

Derzeit gibt es 2100 Betten und rund 80 Anbieter von Ferienwohnungen. 2011 zählten die Anbieter der Ferienwohnungen rund 40.000 Übernachtungen.

Die Jufa-Gruppe setzt auf verschiedene touristische Entwicklungen. Sie betreibt Häuser in Städten, in denen die Besucher vor allem zum Sightseeing kommen, beispielsweise in Salzburg oder bald in Wien. Andererseits gibt es Wellness-Oasen oder Bleiben, in denen Sportler in einem angeschlossenen Zentrum trainieren können.

Schulklassen, Sportgruppen, Familien

Auch für Fahrradfahrer, die durch Österreichs Berge düsen, gibt es Angebote. „In einem Haus, das wir 2013 in Jülich eröffnen wollen, widmen wir uns dem Thema Energie“, gibt Höferl ein weiteres Beispiel, wie für jeden Standort ein eigenes Profil entwickelt wird. In Jülich sollen die Kinder spielerisch lernen, wie Energie gewonnen wird und wofür man sie braucht. Der Standard entspricht etwa einem drei Sterne Hotel, das unkomplizierte Ambiente, das immer öfter Schulklassen, Sportgruppen und Familien anlockt, haben sie sich bei Jugendherbergen abgeguckt.

Wann es in Oberhausen konkret werden könnte, ist noch nicht klar. „Wir haben zurzeit alle Hände voll mit der Neueröffnung in Jülich zu tun und auch in Wien eröffnen wir im Sommer ein neues Haus“, sagt Höferl. Sobald man konkretere Pläne schmiedet, würde man auf die Stadt zugehen und in Verhandlung treten.