Oberhausen. . Die Ladenlokale in der Bunten Gasse des Oberhausener Centros sollen größer werden. Zum 1. Mai schließen die Geschäfte dort, viele dauerhaft. Eine Neueröffnung findet im September statt, bis dahin wird der Hauptgang jedoch weiterhin begehbar sein.
Die Bunte Gasse im Centro wird in ihrer jetzigen Form zum 1. Mai schließen. Die Eigentümer des Einkaufszentrums bauen die Gasse mit ihren derzeit noch 17 kleinen, zumeist inhabergeführten Geschäften umfangreich um, während der viermonatigen Arbeiten bleibt die Gasse geschlossen. Anfang September soll sie in neuem Gewand mit 13 größeren Ladenlokalen wiedereröffnen – allerdings ohne eine Vielzahl der alteingesessenen Geschäfte. Dauerhaft schließen unter anderem die „Spieloase“, beide Graveure sowie ein Blumengeschäft.
Charakter eines kleinen offenen Marktes
Die Bunte Gasse ist seit Eröffnung des Centros als ein Übergang zwischen Einkaufszentrum und Coca-Cola-Oase durch offene und kleine Ladenlokale geprägt gewesen. Weil viele Händler ihre Waren auf Ständern vor ihren Geschäften präsentieren, hat die Gasse mit ihren bisher zwei Gängen den Charakter eines kleinen offenen Marktes.
Doch dieses Konzept gelte als veraltet, wie Centro-Sprecher Jens Knetsch sagt. „Die kleinen Ladenlokale sind nicht mehr zeitgemäß. Wir wollen das Centro in ein neues Zeitalter führen“; neben dem Umbau der Bunten Gasse gehört dazu auch der Anbau des Einkaufszentrums am Mitteldom. Dieser soll im Herbst eingeweiht werden.
Geschäftseinheiten vergrößern
Geplant ist, die Geschäftseinheiten in der Bunten Gasse zu vergrößern, zudem sollen sie optisch an die Fronten der übrigen Ladenlokale im Centro angeglichen werden. Der Charakter eines Markts entfällt. Der hintere Gang durch die Bunte Gasse, an dem unter anderem ein Graveur und ein T-Shirt-Druck ansässig sind, wird den aktuellen Plänen zufolge komplett geschlossen; der Platz dort soll stattdessen für die neuen Ladenlokale mitgenutzt werden. Mit dem Umbau geht nach Angaben des Centro-Managements auch eine Mietsteigerung einher.
Hauptgang kann weiter genutzt werden
Angaben über die Investitionshöhe des Umbaus machte Sprecher Jens Knetsch hingegen nicht. Unklar ist auch, ob die Bunte Gasse nach dem Umbau ihren Namen beibehalten wird.
Während der Umbauarbeiten kann der Hauptgang der Gasse weiter genutzt werden. Einige der Geschäfte wie der Kiosk und der Lederwarenhandel „G1“ schließen während der viermonatigen Arbeiten komplett, der Games-Workshop wird mit seiner Filiale übergangsweise innerhalb des Centros umziehen.
Einige Schließungen
Inhaber, die ihre Geschäfte komplett schließen, wollen künftig vor allem auf den Handel im Internet setzen. Dennoch: „Unsere Kunden haben traurig auf die Schließung reagiert“, sagt Anne-Christin Dömer, Miteigentümerin der „Spieloase“. Ihr Spielwarenladen bestand seit Eröffnung des Centros, nun schließt er zum 1. Mai.
„Unser offenes Ladenkonzept hat gut in die Bunte Gasse gepasst, in den neuen Ladeneinheiten hätte es nicht funktioniert.“ Mit Groll gehe sie aber nicht, das sagt auch Kerstin Buschmann, Inhaberin von „Art Creativ“. Aber: „Viele Kunden waren geschockt, als sie vom Umbau erfahren haben. Die Bunte Gasse in ihrer heutigen Form sehen sie als Anziehungspunkt.“
Der Eigentümer der „Galerie Kristall“ spricht von großer Frustration über das Aus seines Ladens und die Kündigung seiner Mitarbeiter. Er habe sein Geschäft modifiziert weiterführen wollen, auf ein Angebot dazu sei aber nicht einmal reagiert worden. Das Centro wolle das prüfen.
Wiedereröffnungen: Geschäfte, die bleiben
In den neuen Ladenlokalen wiedereröffnen werden nach eigenen Angaben u.a. der T-Shirt-Druck „Fun Tomas“, der Süßwarenhandel „Chuches“. Auch der Lederwarenhandel „G1“ und der „Indian Corner Rio Grande“ bleiben erhalten. Das Unternehmen „Remass“, das eine Filiale mit Massagesesseln betreibt, stehe noch in Verhandlungen. Claudia Schmedding von „Rosenroth“ will ab September einen Stand im Centro betreiben. Angaben zu neuen Mietern wurden nicht gemacht.