Marie Sokoll und Lara Nowak lassen sich in rote Kinosessel sinken. In der nächsten Woche werden die beiden noch oft die Sessel mit den harten Stühlen in der Schule tauschen. Die Mädchen von der Katharinenschule gehören, wie noch drei weitere Klassenkameraden, zur Kinderjury der Internationalen Kurzfilmtage. Ihre jugendlichen Kollegen kommen diesmal vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Ab Donnerstag (26. April) schauen sie sich dutzende Wettbewerbsbeiträge an.
41 Filme für die jüngeren Besucher flimmern in diesem Jahr über die Leinwand. Die Beiträge kommen nicht nur aus den klassischen Filmnationen Deutschland, Niederlande und Großbritannien, sondern wurden auch aus Taiwan, Brasilien oder Kanada eingereicht. Teilweise reisen die Filmemacher auch an, um mit den jungen Kinobesuchern über die Streifen zu diskutieren.
„In den Filmen dreht es sich oft darum, wie man mit Situationen zurechtkommt, etwa, wenn Mama und Papa in einem anderen Land leben oder es in der Schule Probleme gibt“, fasst Marlen Korn, Leiterin des Kinder- und Jugendwettbewerbs, die Themen zusammen. Unterteilt sind die Sparten für Kinder ab drei Jahren, ab sechs Jahren, es gibt einen Wettbewerb ab acht Jahren. Bei den Jugendlichen sind die Kategorien ab zehn, 14 und 16 Jahren. „Muvi“ zeigt abenteuerliche Inszenierungen, Animationstechniken und ungewöhnliche Geschichten. Die Filmemacher haben hier experimentiert und ganz neue Clips für aktuelle Songs gedreht. Zu sehen sind die Ergebnisse am Sonntag, 29. April, ab 20 Uhr im Saal „Star“.
Sparten werden nach Alter gestaffelt
Die Aufgabe der jungen Juroren ist es, die Filme zu bewerten. Am Ende werden Preise in einer Gesamthöhe von 2000 Euro vergeben. Das Geld stiftet die Energieversorgung Oberhausen (EVO). „Ich glaube schon, dass ich ein bisschen streng sein werde“, sagt Marie. Sie hat schon genaue Vorstellungen von ihrem Job. „Wir sitzen da mit einem Klemmbrett und vergeben Punkte.“ Die Neunjährige mag am liebsten spannende Filme. Weil sie und die anderen eine wichtige Aufgabe haben, müssen sie nicht in die Schule: Sie dürfen Filmegucken statt Mathe büffeln.
Marvin Damrow geht jede Woche ins Kino. „Ich habe in den letzten zwei Jahren keinen Film verpasst“, sagt der 18-Jährige. Ein guter Streifen müsse „von allem ein bisschen haben“. Für ihn ist es kein Vergleich, die Blockbuster zu Hause zu gucken. „In der Lichtburg sind die Sessel bequemer und vor jedem Film kommt einer mit Eis ‘rum.“
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.