Oberhausen. . Leben, Liebe, Ruhrgebiet: Das sind die Themen alter Freunde, die sich in einer Pommesbude wiedertreffen - in Gerburg Jahnkes neuer Komödie “Pommes oder das fünfte Element“. Das Ebertbad Oberhausen zeigt die Mischung aus Revue und Boulevard.
Treffpunkt Pommesbude. Am Stehtisch treffen sich vier Freunde wieder und sinnieren über das Leben, die Liebe und das Ruhrgebiet. Stoff genug für eine neue Komödie, die Gerburg Jahnke ab Freitag im Ebertbad inszeniert. „Pommes oder das fünfte Element“ heißt das Stück genauer gesagt. Zwischen Fritten und Bierchen werden die großen Themen verhandelt. Eine Mischung aus Revue und Boulevard, auf ganz hohem Niveau.
Ebenfalls mit von der Partie: Nito Torres als unsympathischer Makler aus Düsseldorf („So tief kann man sinken“). Constanze Jung, die eine italienische Wuchtbrumme gibt und sich für das Stück extra den südländischen Akzent antrainiert hat. Hajo Sommers – Ebertbad-Duo-Hälfte, Fußballpräsident und Pott-Philosoph spielt einen der Freunde, die im Ruhrgebiet geblieben sind.
Heinz Peter Lengkeit kennt sich mit Ruhrpottkomödie aus, spielt er doch auch gerade in „Kein Pardon“. In „Pommes“ verkörpert er einen traurigen Trainer eines noch traurigeren Fußballvereins. Bleibt noch Kai Magnus Sting, der als Solist schon oft auf der Ebertbad-Bühne stand und im Ensemble nun als schwuler Wirt auftrumpft. Hinter seiner Theke hält er die Truppe zusammen und sehnt beim Bierchen die guten alten Zeiten wieder herbei.,
"Wenn man will, kann man natürlich den Vergleich ziehen"
Anders als bei Dittsche wird aber nicht improvisiert. „Also wir haben erstmal alle Textpassagen aufgeschrieben“, versichert Hajo Sommers lächelnd. Wie in vorherigen Eigenproduktionen wird auch dieses Mal wieder gesungen. Und zwar das komplette Ruhrpott-Liedgut, angefangen bei Grönemeyers „Currywurst“ bis hin zum Schimanski-Thema „Faust auf Faust“. „Manchmal texten wir einige Passagen um“, sagt Gerburg Jahnke.
Die Stadt, in der das Stück spielt, hat übrigens große Ähnlichkeit mit Oberhausen. „Wenn man will, kann man natürlich den Vergleich ziehen, zum Niedergang der kleinen Fachgeschäfte und zum Verfall der Stadt“, erklärt die Regisseurin und sieht in dem Stück auch einen Epilog zur Kulturhauptstadt. „Das Event ist an uns vorbeigezogen, die Probleme sind geblieben.“
Cafe-Eindrücke als Charakter-Inspiration
„Pommes“ ist nach einer Vorlage von Markus Beutner-Schirp entstanden. Ursprünglich kam der Makler, den Nito Torres verkörpert, aus Köln. Um das Feindbild zu schärfen, wurde seine Herkunft allerdings nach Düsseldorf verlagert. So mancher Städtewitz wird wohl ebenfalls im Stück auftauchen.
Ensemble-Neuzugang Kai Magnus Sting ist so entspannt wie lange nicht mehr. „Wir teilen uns schließlich die Arbeit auf der Bühne.“ Um für seine Rollen zu lernen, setzt er sich oft ins Café und beobachtet die Menschen. Seine Eindrücke lässt er schließlich in die Charaktere, die er darstellt, einfließen.
Das Publikum freut sich schon auf die Premiere. „Wir spielen jetzt bis Mitte Mai 21 Vorstellungen, für einige gibt es noch Restkarten“, so Hajo Sommers. Im Dezember gibt’s weitere Aufführungen.
Nur vereinzelte Restkarten
Vereinzelt gibt es noch Restkarten für die „Pommes“-Aufführungen im Mai. Wer schnell ist, kann sich noch Tickets für die Generalprobe am Donnerstagabend sichern. Informationen, für welche Termine noch Karten zu haben sind, gibt es unter der Rufnummer 0208 2054024.
Hier kann man auch Tickets für andere Veranstaltungen bestellen. Das Ensemble spielt weiterhin die Vorgänger-Eigenproduktionen, etwa „Kalte Colts und heiße Herzen“ im Juni oder „Sehnsucht“ im August. Den Spielplan mit allen Terminen und Gastspielen gibt es auf der Internetseite:www.ebertbad.de