Oberhausen. .
Das Niebuhrg-Theater läuft zur Hochform auf: Mit dem neuen Musical „Vier im Revier“ liefern Thomas Schiffmann und Holger Hagemeyer eine vor Spiellust strotzende Ruhrgebiets-Komödie.
So geschickt überzeichnen sie das Bekannte und Geliebte, dass das Publikum lachend manchen Witz gleich mitsprechen kann. Der Bund ist schnell geschlossen - nicht zuletzt, weil der Böse diesmal immerhin aus Düsseldorf kommt.
Platz schaffen für ein Einkaufszentrum
Und zwar als Projektentwickler (Manuel Jerabeck), der es auf das Revier einer kleinen Polizeiwache im Ruhrgebiet abgesehen hat. Plattmachen will er es, Platz schaffen für ein Einkaufszentrum. Den klischeehaft entspannten Beamtenalltag der drei Polizisten Fuchs (Schiffmann), Schüssler (Alexander Palm) und Borowiak (Gordon Heckes) stört zudem, dass ihnen ein „Neuer“ zugeteilt wird.
Kollege Hartmann soll den Laden auf Vordermann bringen - dumm nur, dass der sich als heiße Blondine (Dorit Passiep) entpuppt, der sogleich der Hof gemacht wird.
Technik-Probleme am Premierenabend
Gespickt ist die Geschichte mit den skurrilen Auftritten eines Kaspers, der wie ein Hausgeist immer dann auftaucht, wenn dem Bösewicht die Ohren lang gezogen werden müssen.
In bekannter Niebuhrg-Art verbinden deutsche Lieder mit Melodien englischsprachiger Evergreens die einzelnen Szenen miteinander - wann hört man schon einmal eine Ode ans Bier zu den Tönen von Aznavours „She“? Bewegend sind erneut die Soli von Nina Barton (als Beate), leider hatte die Technik am Premierenabend Probleme, die Stimmgewalt Bartons richtig abzumischen.
Polizist der alten Schule
Lob an die Besetzung: Palm grinst sich als herrlich naiv-unbedarfter Schüssler in so manches Herz, Schiffmann spielt den pflichtbewussten Polizist der alten Schule mit harter Mine, die erst dann bricht, als seine Ex auftaucht - „Ich finde es jedes Mal toll, welche Ausstrahlungskraft die Darsteller haben“, sagt dazu Tanja Hischler (33) aus Buschhausen nach der Vorstellung. Karl-Heinz Koch, ebenfalls Zuschauer, ergänzt: „Ein lustiger Abend, den man sehr gut weiterempfehlen kann.“
Weitere Vorstellungen sind an den kommenden beiden Wochenenden jeweils freitags (11. und 18.11., 20 Uhr), samstags (12. und 19.11., 20 Uhr) sowie sonntags (13. und 20.11., 18 Uhr) geplant sowie im Januar und Februar 2012. Karten kosten 21 Euro (erm. 18 Euro), Jugendliche zahlen 10 Euro. Bestellungen unter www.niebuhrg.de und 86 00 72.