Oberhausen. .
Die Bauarbeiten am St. Josef-Hospital der Kath. Kliniken Oberhausen (KKO) laufen flott von der Hand. Aufatmen auch am neuen Radiologischen Institut (RIO): Ab dem 16. April kann an der Mülheimer Straße der Betrieb aufgenommen werden.
Ein Spezialkran hievte gestern MRT (Magnet-Resonanz-Tomograph) und CT (Computer-Tomograph) durch ein Mauerloch in die erste Etage.
Stefan Högerle, seines Zeichens Facharzt für Nuklearmedizin und Mitinhaber der Radiologischen Gemeinschaftspraxis, begutachtete den Flug seiner größten Schätze aus nächster Nähe. Das Spezialgerüst, auf das der Kran die schwere Fracht heben soll, war bereits in den frühen Morgenstunden aufgebaut worden. „Allein das MRT wiegt sechs Tonnen“, informiert Högerle.
Ein gutes Gerät koste locker 700.000 bis 1 Mio. Euro. Für ein technisch hochwertiges CT lege eine Praxis schnell 350.000 bis 400.000 Euro auf den Tisch. Um stets auf dem neuesten Stand sein zu können, müssten die Geräte außerdem alle sechs bis acht Jahre ausgewechselt werden.
Praxisräume stammten aus dem Jahr 1949
„Das lohnt sich für eine Praxis allein kaum noch“, weiß Högerle. Kein Wunder also, dass sich 2006 auch die letzten beiden Oberhausener Radiologien zu einer Praxis zusammengeschlossen haben, die nun Geräte im Evangelischen Krankenhaus Oberhausen, im St. Clemens Hospital und in den KKO betreibt.
Die alten Praxisräume an der Lothringer Straße stammten noch aus dem Jahr 1949. „Das können wir unseren Patienten nicht mehr zumuten“, waren sich die Mediziner einig. Neue Räume wurden gesucht und am Josef-Hospital gefunden. „2,5 Mio Euro investierten wir in den Bau des neuen RIO“, so Högerle. Erdgeschoss und erster Stock werden künftig von der Radiologie belegt. In die zweite Etage kommt die Intensivstation des St. Josef-Hospitals. „Damit wollten wir Schwerstkranken die weiten Wege ersparen.“
Das Loch in der ersten Etage, durch das die Geräte schließlich reibungslos angeliefert wurden, wird mit Verblendungen verschlossen. „Denn nach ein paar Jahren müssen da ja wieder neue Geräte durch“, erläutert Högerle.
Komplette Technik ausgetauscht
Von dem bisher genutzten MRT sei nur der Kern erhalten geblieben. „Die komplette Technik wurde ausgetauscht.“ Der Kern aber sei nach wie vor unschlagbar. „Der liefert ein super homogenes Magnetfeld – und das ist für die Bildqualität entscheidend“, erläutert er. Generell gelte: „Je unbequemer – also enger und lauter – das Gerät für die Patienten ist, desto besser werden die Bildergebnisse.“ Und das Gerät im RIO sei das engste und lauteste, über das die Praxisgemeinschaft in Oberhausen verfüge.
Das CT wurde übrigens gleich komplett ausgetauscht. „Damit lassen sich jetzt sogar Gefäße gut darstellen“, schwärmt der Miteigentümer.
Drei Wochen dauert es, bis sich der MRT-Kern von dem Umzug erholt und die neue Technik eingerichtet ist. Dann soll die Praxis ihren Betrieb aufnehmen.