Oberhausen.. Vorsichtiges Aufatmen bei den Katholischen Kliniken Oberhausen (KKO). Vier Mitarbeiter hatten bereits die Kündigung erhalten. Doch weitere Entlassungen sind zunächst nun doch nicht geplant.
Vorsichtiges Aufatmen bei den Katholischen Kliniken Oberhausen (KKO). Vier Mitarbeiter hatten bereits die Kündigung erhalten. Doch weitere Entlassungen sind zunächst nun doch nicht geplant. Geschäftsführung und Mitarbeitervertretung suchen gemeinsam nach anderen Lösungen. Wie die aussehen könnten, erläuterte die Geschäftsführung gestern in Betriebsversammlungen in den Hospitälern St. Marien und St. Josef. Denkbar sei etwa ein Verzicht aller Mitarbeiter aufs Weihnachtsgeld, heißt es aus gut unterrichteter Quelle.
Weniger Arbeit für weniger Geld
In welcher Höhe stehe allerdings noch nicht fest. Denn das hänge auch davon ab, inwieweit das zweite Angebot angenommen würde: Weniger Arbeit für weniger Geld. Möglich seien individuelle Arbeitszeitmodelle von einem Monat Auszeit bis zu sechs Monate mit reduzierter Wochenarbeitszeit. „Egal wie Sie sich entscheiden“, habe die Geschäftsführung versichert, „Sie behalten Ihr volles Rückkehrrecht auf die alte Stelle und Arbeitszeit“. Je mehr Mitarbeiter sich beteiligten, desto geringer müsste die Kürzung der Jahresleistung ausfallen.
Notwendig seien diese Maßnahmen, um weitere betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Die waren in Folge der Zusammenlegung der Hospitäler St. Marien und St. Josef unter dem Dach der KKO ins Gespräch gekommen - und in vier Fällen auch ausgeführt worden. „Betroffen sind die Abteilungen Technik, Schreibdienst, Physiotherapie und allgemeine Verwaltung, die nun zentralisiert werden“, bestätigte KKO-Sprecherin Kathrin Fenner. Die ausgesprochenen Kündigungen hätten sich bislang auf den Verwaltungsbereich beschränkt.
Die Krise ist überstanden
Die Krise, in die die Häuser vor knapp vier Jahren geraten waren, sei zwar überstanden. Das letzte Geschäftsjahr sei entsprechend erfreulich verlaufen. Doch dies bedeute letztlich nur: „Wir machen jedes Jahr 500 000 bis 1 Million Euro weniger Schulden“, heißt es aus einer der Betriebsversammlungen. Die Landesfördermittel, die die Schuldenlast hätten abmildern können, flössen jetzt komplett in den Umbau der Standorte.
Die KKO investieren aktuell rund 13,5 Mio Euro: Allein 11 Mio Euro davon ins St. Josef-Hospital. Dort wird ein dreigeschossiger Neubau errichtet, in den das Radiologische Institut Oberhausen (RIO) einziehen wird. Bis zur Fertigstellung stünden den KKO zwei harte Jahre bevor. Danach würden sich die Patientenzahlen wieder erhöhen und man sei endgültig über den Berg. Ein weiterer Kostenfaktor: die 1,6 Mio Euro Mehrbelastung durch die tariflich vereinbarten Lohnerhöhungen.