Oberhausen. . Die Erhebung eines Männermagazins auf Basis von ADAC-Daten sieht Gasometer-Stadt bei Parkpreisen ganz vorn. Trotz methodischer Schwächen dürfte der Tenor der Studie zutreffend sein.
In Oberhausen kostet das Parken durchschnittlich acht Cent in der Stunde. Dies suggeriert die aktuelle Untersuchung eines Männermagazins, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Demnach hat die Gasometer-Stadt die günstigsten Parkplätze von allen deutschen Großstädten. Ein Ergebnis, das jedoch richtig gelesen werden will.
„Oberhausen steht an der Spitze, weil es in der Stadt sehr viele kostenfreie Parkplätze gibt“, begründet der stellvertretende „Men’s Health“-Chefredakteur Markus Stenglein das Resultat der Untersuchung, deren Basis Daten des ADAC waren. Dies bedeutet: Anstatt die 14.000 kostenfreien Parkplätze des Centros in der Rechnung auszusparen, haben Stenglein und seine Kollegen sie komplett miteinbezogen. Ein Umstand, der den durchschnittlichen Parkpreis der Stadt sicherlich um einiges nach unten gedrückt haben dürfte.
Doch hat die Studie deswegen gar keine Aussagekraft? City-Manager Franz Muckel verneint: „Es ist sicher richtig, dass wir beim Parken relativ preiswert sind. Die Nachbarstädte können da nicht mithalten.“ 50 Cent müsse der Autofahrer an den meisten Standorten in der Oberhausener Innenstadt für eine Stunde Parken bezahlen. „In Essen ist der Preis doppelt so hoch. Je länger Sie parken, umso teurer wird dort der Spaß“, zieht Muckel einen Vergleich und verweist auf die moderaten Zeiten der Parkraumbewirtschaftung in Oberhausen: Nur zwischen 10 und 16 Uhr muss ein Parkticket gezogen werden.
Günstiger als die Nachbarstädte
Jetzt am aktuellen Parkpreis zu drehen, um etwa den klammen Stadthaushalt aufzubessern oder die innerstädtischen Parkflächen gleichmäßiger auszulasten, hält Muckel für falsch. „Jede Anhebung schreckt die Leute ab. So etwas passt hier nicht in die Landschaft.“ Vorrangig aus einem Radius von drei bis fünf Kilometern reisten die Kunden an, um in der Oberhausener City Dinge des alltäglichen Gebrauchs zu kaufen. Höhere Parkpreise bekämen viele Einzelhändler direkt zu spüren, warnt Muckel.
Für ebenso falsch hält er Rufe nach einer generellen Abschaffung der Parkgebühren. „Dann stehen auf allen Parkflächen in der City nur noch die Anwohner und die Angestellten von Geschäften. Der Verbraucher hat das Nachsehen“, ist er überzeugt.
Ein klares Manko bei der derzeitigen Parksituation sieht Muckel aber doch: „Wir haben genügend Parkplätze in der Stadt, nur leider nicht überall da, wo wir sie brauchen.“ So würden etwa im Bereich Wörthstraße und Marktstraße durchaus Stellflächen fehlen. „Dort ist einfach kein Platz vorhanden“, so Muckel.
Trotz dieser Tatsache sei etwa das Kaufhof-Parkhaus fast nie ganz gefüllt. Gleiches gelte für den Parkplatz vor dem DGB-Haus. „Man muss einfach zur Kenntnis nehmen, dass sich der Verbraucher nicht immer rational verhält.“