Oberhausen. .
Der Text sitzt, das Kostüm ist übergeworfen und die Schürze umgebunden. Aufgeregt warten die Kinder in ihrer Garderobe auf den Beginn des Abends. Am Freitag feierte ihr Krimidinner Premiere und die Vorstellung war ausverkauft.
„Das soll alles gut werden“, lautet die einstimmige Aussage der jungen Schauspieler und Servicekräfte.
Das Publikum bestand aus den Eltern der Kinder. Das machte die Akteure nicht weniger nervös: „Ich habe Angst, den Text zu vergessen“, bemerkte die zehnjährige Alessia. Auch die Eltern von Sarah verrieten: „Unsere Tochter war sehr aufgeregt vorher.“ Silke Dupont, Autorin des Stückes, beruhigt die Schauspielanfänger: „Vergessen ist nicht schlimm.“ Und Antonia vom Service rät: „Bonbons essen, hilft.“
Vorbereitungen seit Herbst 2011
Gemeinsam haben die Theater-AG, die Koch-Gruppe und die „Benimm ist in“-Gruppe des Falkentreffs das Krimidinner auf die Beine gestellt. Autorin Silke Dupont, ebenfalls Leiterin der Theater AG, schrieb das Stück zum Dinner. „Ansonsten ist es komplett von den Kindern aus dem Falkentreff gestaltet worden. Sie haben selber das Menü gekocht und auch die Dekoration des Raumes gebastelt. Die Kinder haben mit viel Elan gearbeitet und hatten eine Menge Spaß. Es ist toll geworden“, sagt Silke Dupont.
Seit Herbst 2011 liefen die Vorbereitungen für den großen Abend. Die Teilnehmer der hausinternen Koch-AG kreierten ein Fünf-Gänge-Menü und erlernten in der Gruppe „Benimm ist in!“ die wichtigsten Verhaltensregeln beim Servieren. Silke Dupont übte mit den „Theaterchaoten“ an der Kardinal-von-Galen Grundschule das Stück ein. Zusammen ergab das ein Krimidinner von und mit Kindern, das vor allem den Teilnehmern selber Freude machen soll.
Servieren macht großen Spass
„So entsteht Bildung mit Spaß. Die Kinder lernen etwas, ohne dass sie es merken“, beschreibt die Hausleiterin des Falkentreffs Sabine Plass den schönen Nebenaspekt. „In den Proben versteckt sich unter anderem Sprachförderung, besonders für Kinder mit Migrationshintergrund. Unsere Benimm-Gruppe soll Spaß an gutem Benehmen vermitteln und die Koch-AG fördert das Arbeiten miteinander“, erklärt die Hausleiterin. Serviererin Sarah bestätigt die Erwartungen: „Mir macht das Servieren großen Spaß“.
„Die Kinder können jetzt englischen Tee zubereiten und kennen die Höflichkeitsformen von früher. Sie haben geschichtlich viel gelernt; wissen, was ein Lord und eine Lady ist“, bestätigt auch Silke Dupont.
Am Ende des Abends schaute die Autorin in stolze Gesichter: „Das Strahlen der Kinder ist das Schönste an so einer Veranstaltung.“ Alessia würde sich gleich am liebsten „noch mal auf die Bühne stellen“.