Oberhausen. Leiter Peter Klunk hält Ausgaben des Bau- und Planungsdezernats für angemessen. Die CDU fordert, das Personalmanagement zu verbessern.
Welche Arbeiten kann und sollte die Stadt sinnvollerweise selbst erledigen, welche dagegen besser auslagern, und in welchem Umfang tut sie das bereits? Diese Frage beschäftigt Politik und Verwaltung nicht zuletzt vor dem Hintergrund der erneuten Sparbemühungen. Für das Bau- und Planungsdezernat weiß man nun genau, welche Kosten in der laufenden Ratsperiode für Aufträge an Private angefallen sind: 664.454,07 Euro.
Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Ratsfraktion hervor. Die hatte Klarheit darüber gefordert, in welchem Maße und aus welchen Gründen das Dezernat Aufgaben an Externe übertrage, statt sie selbst zu erledigen. Hintergrund war der Auftrag an ein Planungsbüro, eine Parkraumerhebung durchzuführen und ein entsprechendes Bewirtschaftungskonzept zu entwickeln.
50 Aufträge in zweieinhalb Jahren
Rund 50 weitere Aufträge hat das Dezernat für Planen, Bauen und Wohnen in den vergangenen etwa zweieinhalb Jahren vergeben. Unterm Strich stehen derzeit eben jene rund 664.000 Euro. Der zuständige Dezernent Peter Klunk (SPD) hält das für „wahrlich nicht viel“. Schließlich seien in diese Summe sogar so aufwendige Posten wie die Flüge über Oberhausen eingerechnet, die man im Rahmen der Katasteraufgaben organisieren müsse.
Womit der Kern des Problems bereits angesprochen sei, findet Klunk. Genau so wenig wie es sich für die Stadt lohne, ein eigenes Flugzeug zu unterhalten, könne sie für jede Aufgabe Experten im Hause haben. „Für spezielle Tätigkeiten macht es keinen Sinn, Fachleute vorzuhalten.“
Zahlreiche Stellen unbesetzt
Auf der anderen Seite wiederum gebe es durchaus Aufgaben, die man gern intensiver selbst erledigen wolle, aus Personalmangel aber anderweitig vergeben müsse. In der Tat hatte ein Gutachten jüngst dargelegt, dass in dem Dezernat zahlreiche Stellen unbesetzt sind. Zudem gibt es einen überdurchschnittlich hohen Krankenstand, den die Gutachter auf „strukturell bedingte höhere Belastungen für einzelne Personen“ zurückführten. Klunks Fazit: Die Zahl der externen Aufträge herunterzufahren, sei weder sinnvoll noch möglich. Insgesamt sieht der Dezernent ein „sehr ausgewogenes Verhältnis von Eigenproduktion und Fremdvergabe“.
Die CDU mag sich damit nicht zufrieden geben. Werner Nakot, stellvertretender Fraktionsvorsitzender: „Im Einzelfall mag jede externe Vergabe ja irgendwie zu begründen sein, aber die Zahl von 50 Aufträgen und die Summe von 664.000 Euro stimmen doch sehr nachdenklich.“ Ein vernünftiges Personalmanagement könne dafür sorgen, dass Fachleute im eigenen Haus mehr zum Zuge kämen, ist Nakot überzeugt. Das gelte aus Sicht der CDU nicht nur für das Bau- und Planungsamt, sondern auch für andere Bereiche der Stadtverwaltung.