Oberhausen. .

Arbeitslose Top-Manager stehen in den Startlöchern, eine Klempner-Hexe ölt ihre Stimme und Hermia ist schon jetzt ganz hin und weg von ihrem Lysander: Am Montag beginnen die diesjährigen Schülertheatertage im Großen Haus am Will-Quadflieg-Platz. Auf dem Programm stehen sechs Stücke, vom selbst komponierten Musical bis zum Shakespeare-Klassiker, von der Kriminalfarce bis zur improvisierten Werkschau.

Drei Tage lang hätten die Profis das Theater geräumt, um den Schülern die Chance zu geben, sich zu präsentieren, sagt Anke Weingarte, als Theaterpädagogin für die Schülertage verantwortlich. „Es geht dabei ums Miteinander, darum, dem Theater näherzukommen“. Die 120 Schüler aus Oberhausen, Duisburg und Mülheim haben im Vorfeld Stücke ihrer Wahl in Eigenregie vorbereitet, ab Montag bringen sie sie dann auf die große Bühne. „Zudem gibt’s vorbereitende Kurse, Workshops und ein Nachgespräch“, ergänzt Weingarte.

Arbeitslose Manager in einer Selbsthilfegruppe

Los geht’s am Montag um 12 Uhr mit der Eröffnung, um 18 Uhr steht dann bereits das erste Stück auf dem Programm: Die Theater-AG der freien Waldorfschule Mülheim zeigt die Werkschau „Wer? Wie? Was?“ im Malersaal. Um 20 Uhr heißt es dann „Ich bin der Gärtner - ich habe soeben einen Mord begangen“. Schüler des Literaturkurses des Elsa-Brändström-Gymnasiums schlüpfen in die Rollen von englischen Adeligen, Detektiven und Polizisten und ermitteln um die Wette. „Das Ende wird tragisch“, verrät Kursleiter Jörg Alloff.

Am Dienstag, 5. Juli, zeigt die Theater-AG des Niederrhein-Kollegs ein Drama um arbeitslose Manager in einer Selbsthilfegruppe. „Top Dogs“ beginnt um 18 Uhr im Malersaal. Michel Hartwigs Musical „Verhexte Zeiten“ startet um 20 Uhr. Der Abiturient des Sophie-Scholl-Gymnasiums hat die Geschichte um Hexe Apollo, die so gerne in einer Band singen würde - wenn sie es denn könnte - selbst geschrieben und komponiert. Es spielt die Theater-AG „Das weiße Röschen“.

Räuberbande wird zur Mädchengang

Die Vorstellungen am Abschlusstag (Mittwoch, 6. Juli) starten mit einer modernen Version der „Räuber“ von Schiller. Die Theater-AG des Duisburger Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums hat aus der Räuberbande kurzerhand eine Mädchengang gemacht. Um 20 Uhr träumt dann der Literaturkurs des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums einen klassischen „Sommernachtstraum“.

Die Schülertheatertage gibt es seit 2004 am Oberhausener Stadttheater, andere Städte wie Mülheim und Essen haben ähnliche Projekte, Bochum hat seines unlängst eingestampft. Charlotte Maleszka, diesjährige Teilnehmerin aus Duisburg, hat bereits mehrere Schülertage in der Region besucht, 2007 war sie auch schon in Oberhausen. „Das waren die besten Theatertage von allen.“