Franziska Eis (15 Monate) ist seit Samstag Mitglied der Karnevalsgesellschaft Blau-Gelb Marien – so richtig mit allem Zipp und Zapp: Orden, Bützchen und dreifach donnerndem Helau.
So ganz geheuer ist dem kleinen Mädchen der Trubel noch nicht, noch ein wenig skeptisch schaut es dem närrischen Treiben zu. Doch schon wenige Minuten später wippt die Kleine auf dem Arm ihrer Mutter im Takt der Musik, empfängt unter dreifachem „Helau“ ihren allerersten Orden und hat auch gegen das Bützchen auf die Wange nichts einzuwenden: Franziska Eis ist seit dem Wochenende das neuste Mitglied der Karnevalsgesellschaft Blau-Gelb Marien – und mit gerade 15 Monaten auch eines der jüngsten.
„Es war von Anfang an klar, dass wir sie so früh im Verein anmelden würden“, verkündet Vater Stephan Eis und spricht von „elterlichem Stolz und elterlicher Verpflichtung“. Der 37-jährige, der viele Jahre als Mitglied einer Männertanzgruppe im Pfarrkarneval aktiv war, gehört zu den Gründungsmitgliedern der KG Blau-Gelb Marien. „Als wir damals festgestellt haben, dass unsere müden Knochen das nicht mehr mitmachen, haben wir uns entschlossen, auf den Wagen umzusteigen“, erklärt er schmunzelnd. Mit seiner Begeisterung hat er inzwischen auch seine Frau angesteckt, Töchterchen Franziska wäre fast ein „echtes“ Karnevalskind geworden: „Beinahe wäre sie ja am 11.11. geboren worden…“
Närrische Babypause
Als aktives Mitglied ist Stephan Eis viele Jahre auf dem Karnevalswagen mitgefahren, zweimal war auch seine Frau schon mit dabei. In diesem Jahr aber haben sie „eine Babypause eingelegt“ – und so verfolgt die Familie das närrische Treiben gemeinsam mit Freunden vom Straßenrand. „Wenn man auf dem Wagen steht und Kamelle schmeißt ist es immer schön die strahlenden Kinderaugen zu sehen“, erinnert sich Steffi Eis. Um Kamelle zu fangen ist Franziska noch ein wenig zu jung, doch den kleinen Tigern, Piraten und Prinzessinnen im Bonbonregen wirft sie schon jetzt neugierige Blicke zu. „Ihr macht das heute richtig Spaß“, freut sich die Mutter nach einem Blick auf ihre fröhlich winkende Tochter: „Nur vor den großen Trommeln hat sie momentan noch ein wenig Angst“ – gut das „ihr Verein“ keine Musiker mitgebracht hat.
„Es ist einfach schön, wenn man etwas hat, was allen Familienmitgliedern Freude macht. Wir leben Franziska diese Karnevals-Tradition nun vor und hoffen natürlich, dass sie diese übernimmt“, erklären die Eltern. Und auch Vereinspräsident Christian Birwe steckt große Hoffnung in den Nachwuchs: „Die Kinder sind die Zukunft eines jeden Vereins. Wir hoffen natürlich, dass sie irgendwann in unsere Fußstapfen trete und das, was wir aufgebaut haben, fortführen.“
Was aber, wenn Franziska in einigen Jahren verkündet, dass sie die Freude ihrer Eltern am Karneval nicht teilt und aus dem Verein austreten möchte? „Wir hoffen natürlich, dass sie in einigen Jahren auch so viel Spaß daran hat wie wir, mit viel Begeisterung auf dem Wagen steht und Bonbons unters Volk bringt“, erklärt Stephan Eis: „Aber wenn sie später tatsächlich keine Lust darauf haben sollte, ist das natürlich auch in Ordnung“. Und was, wenn die Tochter in einigen Jahren Fabienne I. nacheifert und Kinderprinzessin werden möchte? „Straßenkarneval liebend gerne, aber Sitzungskarneval ist nicht so unsere Sache.“
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