Oberhausen.

„Viva Polonia“ - im NRW-Polen-Jahr wird in Oberhausen am Sonntag, 4. März, zu einem besonderen Musikerlebnis eingeladen. Als „Wandelorgelkonzert“ bezeichnet Kantor Konrad Paul, was er und Kollege Horst Remmetz den Oberhausenern bieten wollen.

Die guten Kontakte Pauls zu einem polnischen Organisten, zu Karol Hilla, machten ein Konzert dieser Art möglich. Wandern dürfen die Musikliebhaber in diesem Fall von der Christuskirche zur Herz-Jesu-Kirche und weiter zum Restaurant „Gdanska“.

In der Christuskirche beginnt um 18.30 Uhr der erste Teil des Konzertes mit Werken von Weckmann, Bruhns, Bach und Auszügen aus der Tabulatur von Oliwa, einer Sammlung liturgischer Stücke. „Dann machen wir eine Pause, in der es auch etwas zu trinken gibt“, sagt Paul.

Anschließend geht es rüber in die Herz-Jesu-Kirche am Altmarkt, in der Werke von Franck, Alain oder Jan Janca auf die Zuhörer warten.

Ausklang im Gdanska

„Wir haben die Orgeln in der Christuskirche und in Herz-Jesu für dieses Konzert ausgewählt, weil sie sich so gut ergänzen“, erklärt Paul. Remmetz: „Sie ergänzen sich, weil sie so unterschiedlich sind.“

„Unsere Orgel ist auch für alte Musik noch aus der Ära vor Bach ausgerichtet“, sagt Paul. In Herz-Jesu erwartet die Zuhörer der romantische Teil des Konzertes.

Weil schließlich alle guten Dinge drei sind und das polnische Restaurant Gdanska ja praktisch Nachbar der Herz-Jesu-Kirche ist, findet „Viva Polonia“ hier seinen Ausklang. Um 21 Uhr wird zu typisch polnischem Essen in das Restaurant gebeten. „Und wer weiß, was dann dort noch passiert“, überlegt Paul. Schließlich stünde im Gdanska auch ein Flügel auf der Bühne.

Hochwertige Orgeln locken Organisten

Über den Organisten Karol Hilla erzählt Paul, dass er Jahrgang 1977 sei und am Konservatorium in Danzig studiert habe. Dort habe Hilla, der mittlerweile eine Lehrtätigkeit am Konservatorium in Lodz ausübt, auch Orgelfestivals organisiert.

„Die polnischen Organisten sind sehr daran interessiert, bei uns zu spielen, weil hier die hochwertigeren Orgeln stehen“, weiß Paul. Anspruchsvolle Orgelmusik wie in Deutschland sei in Polen in den Messen gar nicht so erwünscht. „Der Musikgeschmack dort ist für deutsche Ohren befremdlich“, drückt Paul es diplomatisch aus.

Zwischen der Region Danzig an sich und dem Ruhrgebiet sehen Paul und Remmetz jedoch viele Parallelen. Habe doch hier wie dort die gleiche multikulturelle Vielfalt geherrscht. Und dann habe sich Danzig auch noch als Kulturhauptstadt 2016 beworben.