Oberhausen.

Bis zu 20 Zentimeter ist die Eisschicht auf dem Rhein-Herne-Kanal mittlerweile dick. Das, so berichtet Dirk Radermacher vom Wasser-und Schifffahrtsamt-Duisburg-Meiderich, liege weniger an der Kälte, als an den fahrenden Schiffen, die die Eisschollen übereinander schieben.

Bis 13 Uhr war am Donnerstag der Eisbrecher „Ruhr“ im Einsatz. Gestoppt wurde er durch einen Defekt an der Schraube – schuld war wohl das Eis. Seit 7 Uhr ist Eisbrecher „Lippe“ unterwegs.

"Wir sind am Limit"

Die Schleusen sind noch in Betrieb, bei den Minusgraden sei es aber nur eine Frage der Zeit, bis dies unmöglich wird. Das Problem: die Senk- und Hubtoren der Schleusen. Die Senktore werden aus dem Wasser hoch gezogen. Da sie nass sind, frieren sie sofort, werden zu schwer und bleiben hängen. Hubtore funktionieren wie Schwenktüren – hinter den Türen friert das Wasser, sie lassen sich nicht mehr öffnen. Radermacher: „Wir setzen Mitarbeiter mit Spitzhacken ein. Wir sind am Limit.“

Derzeit fahren noch 30 bis 40 Schiffe (sonst: 60-70), auf dem Wesel-Dattel-Kanal geht indes nichts mehr.

Die Polizei meldet bisher keine Unfälle wegen der Witterung, musste gestern aber von 8.30 bis 10.30 Uhr die Weierstraße in Sterkrade zwischen der Biefang- und der Von-Trotha-Straße sperren, da es zu einem Wasserrohrbruch gekommen war, der Glatteis verursachte. RWW behob den Schaden, der Busverkehr wurde umgeleitet. Auch in anderen Teilen der Stadt kam es wegen der Kälte zu Wasserrohrbrüchen. RWW-Sprecher Siegfried Gendries: „Das Material ist überstrapaziert. Darauf haben wir leider keinen Einfluss.“