Für die meisten ist die Kälte mindestens ungemütlich, für manchen kann sie sogar schlimme Folgen haben. Andere wiederum freuen sich über die Minusgerade, so mancher Wirtschaftszweig profitiert von der Eiseskälte. Nachgefragt in Oberhausen.
„Viele merken im Winter, dass es doch ganz schön wäre, vor einem Holzfeuer sitzen zu können“, sagt Peter Ultee, Besitzer eines Kamingeschäfts. Gerade bei Minustemperaturen sehne sich mancher nach einem knisternden Holzfeuer im eigenen Wohnzimmer. „Die meisten wollen den Kamin dann am liebsten sofort mitnehmen“, so Ultee, der Kurzentschlossene allerdings vertrösten muss: „Im Regelfall dauert es fünf bis sechs Wochen, bis alles steht.“
Besucherschub im Revierpark
Nicht nur Kaminöfen, auch die Plätze in der Sauna sind bei diesen Temperaturen besonders begehrt. „Viele Leute suchen momentan das Warme“, sagt Kay Hartwig vom Solebad Vonderort. Im Winter sei in der Sauna ohnehin Hochsaison, aber die frostigen Temperaturen hätten noch einmal für einen Besucherschub gesorgt. Rund 950 Gäste kämen täglich, um im warmen Solebecken zu entspannen oder sich in der Sauna aufzuwärmen. Bei Temperaturen von 90 bis 100 Grad „lassen sich die Besucher hier einmal so richtig durchwärmen“ – und wagten sich selbst bei Minusgraden anschließend noch ins Kältebecken.
„Dem Kalender nach haben wir Winter, davon sollte man auch etwas merken“, meint Günter Krajewski von der Autowerkstatt Gorny. Persönlich freue er sich über die „knackigen Temperaturen“, die meisten Kunden aber könnten seine Begeisterung nicht nachvollziehen. Kein Wunder: „Viele Autofahrer haben momentan Schwierigkeiten beim Starten“, das frostige Wetter sorge zudem dafür, dass viele Wagen liegenbleiben. „Wenn das Auto nur für kurze Strecken genutzt wird, wird die Batterie nicht richtig geladen. – vor allem, wenn die sowieso nicht mehr taufrisch ist“, mahnt der Werkstattleiter.
Dem einen gefällt’s, der andere rümpft die Nase: Am Pelz scheiden sich schon seit langem die Geister. „Besonders wenn es kalt ist, kommen die Leute aber immer zu uns“, sagt Wolfram Nies, Inhaber eines Pelzgeschäfts. Gefragt seien bei diesen Temperaturen vor allem Kleinteile, etwa Krägen, Kapuzen oder Schals. „Die Menschen werden immer ärmer, haben nur noch Geld für Kleinteile“, bedauert Nies, der auch Mäntel, Jacken und Westen aus Fuchs-, Nerz- und Biberfell anbietet. „Vor allem junge Leute können sich das aber meist nicht leisten.“
Egal ob jung oder alt, frieren möchte wohl niemand — schon gar nicht in der eigenen Wohnung. „Ohne funktionierende Heizung kann es auch drinnen ziemlich ungemütlich werden. Da ist schnelle Hilfe gefragt“, sagt Jürgen Muth vom Sanitär- und Heizungsfachbetrieb. Immer wieder werde er wegen defekter Heizungsanlagen gerufen, Wasserrohrbrüche dagegen würden aktuell eher selten gemeldet. „Die Schäden an Rohrleitungen zeigen sich meist erst, wenn es wieder wärmer wird.“