Oberhausen. Externe Firma hat im defizitären Revierpark Vonderort das Ruder übernommen und sondiert derzeit die Lage.
Der Januar bietet derzeit bestes Saunawetter. Während es draußen nieselt und stürmt, geben sich die Gäste im Revierpark Vonderort gern dem tiefenentspannten Müßiggang hin. Hinter den Kulissen der Badelandschaft allerdings werde fleißig an einem Zukunftskonzept für die Anlage gearbeitet, sagt Frank Rose. Seine Unternehmensberatung Prova hat vor gut einem Monat die Betriebsführung des finanziell gebeutelten Revierparks übernommen. Unter welchen Umständen es für die Einrichtung weitergehen kann, auf diese Frage erhofft man sich auch Antworten von den Bürgern.
„Wir haben einen Ruf zu verlieren“
„Wir werden im Einzugsbereich nachfragen, ob die Leute schon mal im Revierpark waren, wie es ihnen gefallen hat, und so weiter“, kündigt Rose eine Stichproben-Befragung zum Image des Parks in Oberhausen und Umgebung an. Derzeit befinde man sich noch in der Phase der „Betriebsanalyse. Wir bauen ein Controlling auf, sprechen mit den Mitarbeitern, den Stammkunden.“ Man hört es schon am Vokabular: „Wir gehen da als Unternehmensberatung ran.“
Erfrischende Offenheit
Eine Sprachregelung hat man sich offensichtlich nicht gegeben. Während die Stadt betont, bei der Vereinbarung mit Prova handele es sich „um einen Betriebsführungs-, nicht um einen Beratungsvertrag“, spricht der Prova-Chef mit erfrischender Offenheit aus, was ohnehin auf der Hand liegt: „Wir gehen da als Unternehmensberatung ran.“ Nun konnte es im Revierpark sicher nicht weiterlaufen wie gehabt. Ob aber ausgerechnet der Betreiber eines keine drei Kilometer entfernten Bades gesteigertes Interesse daran hat, einen potenziellen Konkurrenten aufzupäppeln, diese Frage steht weiter im Raum. Umso wichtiger, dass die beteiligten Städte ein waches Auge darauf haben, wo es mit dem Revierpark und der Idee eines breiten Freizeitangebots hingeht. Vor allem die Mitglieder des Verwaltungsrates – von denen nicht alle vom Einstieg der Prova begeistert waren – sind gefragt.
Ob das auch heißen kann, dass man letztlich zu dem Ergebnis kommt, der Revierpark Vonderort habe keine Zukunft? „Der Auftrag ist nicht, den Revierpark abzuwickeln, sondern ein tragfähiges Konzept zu entwickeln“, so der Geschäftsführer der Prova, deren Betriebsführungsvertrag mit den Eigentümern – dem Regionalverband Ruhr (RVR) und den Städten Oberhausen und Bottrop – auf ein Jahr befristet ist. „Danach muss entschieden werden.“
Rose sucht erneut Befürchtungen zu zerstreuen, die Prova, die auch den nahe gelegenen „Aquapark“ betreibt, wolle einen Konkurrenten gewissermaßen totprüfen. So viel könne man schon sagen: Der Saunabereich des Revierparks sei eine „superschöne Anlage, die muss positioniert werden“. Eine Abwicklung des Revierparks liege Prova fern, schließlich habe man auch als Unternehmensberatung „einen Ruf zu verlieren“.