Oberhausen.

Was wird aus der Eislaufhalle im Revierpark Vonderort? Die Frage stellte sich Ende des Jahres 2009, blieb aktuell bei der Jahresbilanz 2010 und muss jetzt, wo der Rückblick für 2011 ansteht, bereits zum dritten Mal gestellt werden.

Anstatt einen Schlussstrich Marke „Ende mit Schrecken“ zu ziehen, haben sich die Verantwortlichen in diesem Fall für die Variante „Schrecken ohne Ende“ entschieden. Das heißt übersetzt: Es geschieht nichts.

Das Nichts allerdings kostet pro Jahr 12 000 Euro, die für Versicherungen und die Sicherung des Gebäudes aufgebracht werden müssen - getragen von Oberhausen und Bottrop (jeweils 25 Prozent) sowie vom Regionalverband Rhein Ruhr, der 50 Prozent davon bezahlen muss.

Eine Million Euro werden fällig

„Ein schwieriges Kapitel“ findet Dezernent Reinhard Frind. „Es hat immer mal wieder Interessenten gegeben, doch die machten das Buch schnell wieder zu.“

Die Gründe: „Bevor man die Tür aufschließt, wird eine Million Euro fällig.“ So viel würde es kosten, Balken und Deckenkonstruktion so herzurichten, dass die Einsturzgefahr gebannt wäre. Aus diesem Grund war damals die Halle geschlossen worden.

Frind: „Das Geld kann weder die Stadt noch der Eigentümer aufbringen. Auch Investoren sind nicht bereit dazu. Sie argumentieren, dass es möglich sei, für die Hälfte der Summe an einem anderen Standort ein Gebäude zu kriegen.“

Erschwerend komme noch hinzu, dass sich die Eislaufhalle im Landschaftsschutzgebiet befinde, was bestimmte Formen der gewerblichen Nutzung ausschließe. Des Weiteren sei nur eine Freizeitaktivitäts-orientierte Nutzung möglich, passend zum Konzept des Revierparks Vonderort.

Keine passenden Interessenten

Die Rats-Mehrheit, die damals für die Lösung stimmte, es mit der Vermarktung der Halle zu versuchen, muss doch auch eine Vorstellung davon gehabt haben, wen das Objekt interessieren könnte? „Jemanden, der Freizeitveranstaltungen anbietet, sportliche Aktivitäten wie etwa Boxen - etwas, wofür Leute bereit sind, Geld auszugeben“, sagt Frind.

Bemüht, einen Investor zu finden, habe sich die Stadt schon. „Weil von Beginn an klar war, dass die Halle schwer zu vermarkten sein würde, haben wir uns an Makler gewendet. Die haben ihre Dateien durchforstet und mitgeteilt, dass es keinen passenden Inter­essenten gebe.“ Weil aber auch die Profihilfe bei der Suche koste, habe man die Aufträge bereits zurückgezogen.

Ein zweiter Gartendom

Droht also doch ein zweiter Gartendom in Osterfeld? Nein, meint Frind. Das Gebäude sei gesichert, ein von außen erkennbarer Verfall sei nicht zu befürchten. Wer an der Halle vorbeigehe, traue ihr die teuren Schäden nicht zu, bedauere vielmehr, dass ein Objekt in solch schöner Lage leer stehe.

Die Abrisskosten werden auf 230.000 Euro geschätzt. Im Zusammenhang mit den erneut drohenden Haushaltseinsparungen, von denen Kämmerer Tsalastras zur Zeit spricht, ist es undenkbar, dass diese Summe investiert wird.

Stattdessen wird wohl noch das dritte für die Vermarktungsversuche veranschlagte Jahr erfolglos vergehen. Die Bilanz 2012 klingt mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder so: In Sachen Eislaufhalle nichts Neues. Doch es geschehen ja manchmal Wunder. Nicht zum ersten Mal wird gerade wieder einmal gemunkelt, es gebe einen Interessenten. Seinen Namen zu nennen, könne den Verhandlungen schaden.