Oberhausen.

„Vom Alltag abschalten und Entspannung genießen“, so wirbt der Revierpark Vonderort bei potenziellen Besuchern seiner Badelandschaft. Die Besitzer allerdings – der Regionalverband Ruhr (RVR) sowie die Städte Oberhausen und Bottrop – waren mit Blick auf den Park zuletzt eher unentspannt.

Dessen Finanzlage ist kritisch. Hinzu kam die problematische Suche nach einem Nachfolger für Parkleiter Herbert Wesely, der Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Nun präsentiert man eine – zumindest vorübergehende – Lösung: Ein privater Betreiber soll den Park führen.

Das schlägt der Verwaltungsrat der Revierpark Vonderort GmbH, in der auch die beteiligten Städte vertreten sind, der Gesellschafterversammlung vor – wobei die Entscheidung dazu nicht einstimmig gefallen sein soll. Bei dem Betreiber, der am 1. Dezember für zunächst ein Jahr das Ruder übernehmen würde, handelt es sich um Prova. Die Firma mit Sitz in Hamm betreibt auch den Aquapark und ist bei drei weiteren Freizeitbädern in der Region im Boot. Zugleich ist sie als Unternehmensberatung aktiv und erstellt im Auftrag von öffentlichen und privaten Investoren Gutachten und Konzepte für Bäder.

„Keine zusätzlichenKosten für die Stadt“

Stadt und RVR betonen unisono, dass es sich in diesem Fall um einen „Betriebsführungsvertrag, nicht um einen Unternehmensberatungsvertrag“ handele, so Oberhausens Erster Beigeordneter Reinhard Frind, einer der drei nebenamtlichen Geschäftsführer des Parks. Die künftigen Aufgaben von Prova entsprächen dem, was zuvor Wesely geleistet habe. Was der Einstieg des Unternehmens die Stadt zusätzlich koste? „Gar nichts“, die Vergütung erfolge weiterhin aus dem Budget des Parks.

Das speist sich aus den Zuschüssen des RVR und den Einnahmen. Vor allem die jüngst für 1,4 Millionen Euro umgebaute Saunalandschaft hat gute Besucherzahlen. Auf der anderen Seite stehen Defizite von zuletzt jährlich zwischen 330.000 und 410.000 Euro, die über einen Abbau des Eigenkapitals ausgeglichen wurden.

Augenmerk auf Betrieb und Personal richten

Was die Prova nun besser machen soll? „Sie soll sicherstellen, dass der Betrieb fortgeführt werden kann“, so Reinhard Frind. Wenn das Unternehmen im Laufe der Zeit auch „Hinweise geben wird“, was man optimieren kann, so sei das derzeit nicht das Hauptthema.

Bei der Prova selbst versteht man sich derweil durchaus auch ein Stück weit als Berater. „Wir übernehmen das operative Geschäft und machen zugleich eine Analyse und ein Programm, was zu entwickeln ist. Marketing, Wirtschaftsdaten, all das werden wir uns genau ansehen“, so Geschäftsführer Frank Rose. Er selbst werde dabei das Augenmerk auf Betrieb und Personal richten, sein Mitgesellschafter Dieter Vatheuer übernehme das Controlling. Ob man den Revierpark nach Ablauf des Jahres selbst weiterführen wird, hänge vom Ergebnis dieser Analyse ab, so Rose. Grundsätzlich sieht er insbesondere in der Wellness-Anlage Potenzial. „Das ist eine im Ruhrgebiet hervorragend positionierte Saunalandschaft. Die gilt es weiterzuentwickeln.“