Oberhausen. Unglaublich, was die Feuerwehr rund um die Jahreswende alles zu tun hatte: Mehrere große Brände und ein Zugunglück spielten die Hauptrollen im traurigen Einsatzgeschehen. „Feurige“ Silvesterraketen waren da schon eher eine zu vernachlässigende Größe.

Unglaublich, was die Feuerwehr rund um die Jahreswende alles zu tun hatte: Mehrere große Brände und ein Zugunglück spielten die Hauptrollen im traurigen Einsatzgeschehen. „Feurige“ Silvesterraketen waren da schon eher eine zu vernachlässigende Größe.

Einsatzgeschehen 1. Akt: Am frühen Samstagnachmittag melden Anwohner ein Feuer an der Straße Rehmer in Alstaden. Dort steht eine zweigeschossige ehemalige Asylbewerberunterkunft in Flammen. Weil sich das Feuer schon tief ins Gebäude gefressen hat, werden Einsatzkräfte der Feuerwache 1 in der Stadtmitte von Kollegen der Wache 2 in Sterkrade unterstützt. Eine Vielzahl von Glutnestern in der Gebäudekonstruktion erschwert die Löscharbeiten.

Notbremsung der Bahn

Da allein dieses Feuer so viele Feuerwehrleute bindet, „werden Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Oberhausen alarmiert, um den Brandschutz im südlichen Stadtgebiet sicherzustellen“, schreibt Einsatzleiter Rainer Porsch.

Die Berufsfeuerwehr ist gerade noch mit Aufräumarbeiten am Brandort Rehmer beschäftigt, da geht der nächste Alarm ein. Einsatzgeschehen 2. Akt: Auf der Regionalstrecke Oberhausen-Essen hat ein Regiozug einen auf den Gleisen liegenden Bauzaun überrollt. Der Zaun hat sich in den Rädern des Zuges verfangen und ihn auf freier Strecke in Höhe der Halde Knappenstraße ausgebremst. „Die 60 Zuginsassen werden glücklicherweise nicht verletzt“, beruhigt Porsch. Mit Hilfe von Rampen kann die Feuerwehr sie in einen Ersatzzug „umsteigen“ lassen. Feuerwehrleute zerlegen anschließend den Bauzaun. Techniker der Bahngesellschaft bringen den Zug später zum Bahnhof Oberhausen.

16 Bewohner gerettet

Keine Pause für die Feuerwehr. Einsatzgeschehen 3. Akt: Samstagabend. 19.55 Uhr. Ein Kellerbrand an der Klosterhardter Straße wird gemeldet. Die Feuerwehr kann die Flammen schnell löschen. Porsch: „Dennoch ist an den elektrischen Leitungen sowie an Wasser- und Gasleitung so großer Schaden entstanden, dass die Bewohner das Haus verlassen und bei bei Freunden und Bekannten eine Bleibe suchen müssen.“

Bis zum Jahreswechsel werden dann sechs weitere kleinere und größere Brände gezählt sowie verschiedene Fehlalarme. Schließlich Einsatzgeschehen 4. Akt: Ein Pkw ist wahrscheinlich durch Silvesterraketen in Brand geraten.

Und das neue Jahr beginnt dann gleich mit einem schlimmen Feuer in einem Haus an der Schmachtendorfer Straße. Dort lodern die Briefkasten- und Klingelanlage im Treppen haus, der Rauch versperrt den Bewohner den Fluchtweg durchs Treppenhaus. Die Feuerwehr muss nicht nur den Brand löschen, sondern auch 16 Hausbewohner aus dem Gebäude holen. Sieben von ihnen werden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei ermittelt jetzt die Brandursache.

Voller Einsatz für die Feuerwehr: Allein bis zum Jahreswechsel musste der Rettungsdienst 46 Einsätze bewältigen. In der Silvesternacht selbst - von 0 bis 6 Uhr - wurden Notarzt- und Rettungsdienst noch weitere 48 Mal gerufen, um Menschen zu helfen.