Wedau. Auf dem Wedauer Marktplatz, mitten in der denkmalgeschützten Eisenbahnersiedlung, stieg die erste Open-Air-Silvesterparty im Ortsteil, die einzige Freiluft-Fete zum Jahreswechsel in ganz Duisburg.

Es könnte Heiligabend sein, so ruhig ist es auf den Straßen. Während in Buchholz, Huckingen oder Hochfeld ungeduldige Jugendliche schon weit vor Mitternacht die ersten Silvesterraketen und Knaller zünden, herrscht gegen zehn Uhr in Wedau die Ruhe vor dem Sturm. Also: Tote Hose in Wedau? Weit gefehlt: Denn auf dem Marktplatz, mitten in der denkmalgeschützten Eisenbahnersiedlung, steigt die erste Open-Air-Silvesterparty im Ortsteil, die einzige Freiluft-Fete zum Jahreswechsel in ganz Duisburg überhaupt. Eine Premiere, ein Experiment, das sich Benny Schnee, Chef der Wedauer „BS Event Service“ ausgedacht hat: „Ich möchte, dass hier in Wedau wieder Leben in die Bude kommt.“.

Beständig und verlässlich nieselt es vom Wedauer Firmament. Ein Scheinwerfer mitten auf dem Marktplatz schickt weiße Strahlen in den dunklen, regenverhangenen Himmel. Zuerst tröpfeln sie nur, die Besucher. Anfangs sind es nur ein paar Dutzend, dann gegen zehn Uhr etwa hundert Jugendliche und Jung-Gebliebene, die den Platz bevölkern. Die meisten strömen gleich in die drei Partyzelte. Hier sorgen Wärmepilze für angenehme Temperaturen. Draußen sind es nur drei, drinnen immerhin 15 Grad.

Zwei DJ, einer aus Essen, einer aus Duisburg, heizen zusätzlich von der kleinen Bühne vor dem einzige Supermarkt des Ortsteils, mit heißen Rhythmen. Die Bässe dröhnen, die Beats wummern durch die kalte Nacht. Doch auf die überdachte Tanzfläche wagt sich jetzt erstmal keiner, so sehr sich die Dj mühen, mit ausgefeilter Lightshow und waberndem Kunstnebel, mit bester Partymusik. Es ist wie auf einer privaten Fete: Erstmal quatschen und klönen.

Doch langsam füllt sich der Platz und damit auch die Tanzfläche. In der letzten Stunde des Jahres haben sich rund 200 Partygäste am Wedauer Markt eingefunden. Die Stimmung steigt. Plötzlich drehen Paare und Einzeltänzer ausgelassen ihre Runden über dem steinernen Parkett, unter farbigen, zuckenden Lichtblitzen. Nun ist es eine echte Party, im doppelten Sinne feucht-fröhlich.

Und auch in Wedau wird kurz vor Mitternacht das neue Jahr angezählt: „…vier, drei, zwei, eins…“ Es folgen Jubel, Trubel, Heiterkeit. Den ganzen Abend waren Feuerwerkskörper auf den Marktplatz untersagt, mussten Gäste ihre Raketen zunächst beim Veranstalter deponieren. Doch jetzt knallt, zischt, pfeift es hier genauso laut und pausenlos wie im ganzen Duisburger Süden. Danach tanzen die Unentwegten fröhlich weiter, bis zwei, drei Uhr. Fazit: Die Open-Air-Premiere ist gelungen, der Veranstalter glücklich. Von wegen „tote Hose“ in Wedau…