Oberhausen.

Lange Zeit wurde eingepackt - in Oberhausen, Dinslaken und Umgebung. Jetzt darf ausgepackt werden - in Armenien, Georgien, Nagorny-Karabach und Tadschikistan. Auch in diesem Jahr beteiligten sich Bürger, Schulklassen, Kindergärten, Firmen und Kirchengemeinden an der Aktion des Friedensdorfes „Hilfe wird gepackt“. Dabei werden Standardpakete mit haltbaren Lebensmitteln und Kleidung gefüllt und zu hilfsbedürftigen Familien in die Länder des Kaukasus und nach Zentralasien transportiert.

Die erste Ladung war für Not leidende Menschen in Tadschikistan bestimmt. In knapp 90 Minuten war der Lastwagen an der Zentralstelle des Friedensdorfes in Dinslaken vollgepackt und abfahrbereit. 1000 Pakete hatten Dank der Hilfe mehrerer Mitarbeiter der Hilfseinrichtung ihren Platz auf der Ladefläche gefunden.

Verbandsmaterialien, Blutdruckmessgeräte und Kleidung

Reiseziel: Tschechien. Dort wurden sie in ein Flugzeug verladen, um das letzte Stück des Weges ins zentralasiatische Tadschikistan auf dem Luftweg zurückzulegen. Anfang Dezember wurden die Hilfsgüter dort erwartet. Neben den Nahrungsmittel-Paketen war eine Palette mit Verbandsmaterialien, Blutdruckmessgeräten sowie zusätzliche Kleidung an Bord - Dinge, die vor Ort dringend benötigt werden.

Tadschikistan gilt als das ärmste Land in Zentralasien. Rund zwei Drittel der 7,2 Millionen Einwohner leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Friedensdorf-Pakete werden bedürftigen Familien, Kindern in Waisenhäusern und Flüchtlingen den harten Winter ein wenig erträglicher machen.

Hilfe von Mensch zu Mensch

Inzwischen haben auch bedürftige Familien und Flüchtlinge in Georgien, Armenien und Nagorny-Karabach ihre Pakete erhalten. Zucker, Mehl, Hülsenfrüchte und ein wenig Schokolade sowie warme Socken und Mützen helfen ihnen über die eisigen Wintermonate. Die Friedensdorf-Partner geben ab dem 24. Dezember rund 4000 Pakete aus.

Damit ging die diesjährige Hilfsaktion zu Ende, die beim Dorffest im September mit dem Verkauf der ersten Leer-Pakete begonnen hatte. „Die Aktion wird trotz der großen geografischen Entfernungen als Hilfe von Mensch zu Mensch wahrgenommen und erfreut sich anhaltender Beliebtheit“, sagt Heike Bruckmann, Sprecherin des Friedensdorfes. Der Dank der Hilfseinrichtung und ihrer Partnerorganisationen gilt allen, die wieder zum Gelingen der Aktion beigetragen haben.

Schule spendete rund 100 Pakete

Zu den treuen Unterstützern der Aktion gehört beispielsweise das Sterkrader Sophie-Scholl-Gymnasium. Auch in diesem Jahr beteiligten sich zahlreiche Schüler und Lehrer an der vorweihnachtlichen Aktion. Insgesamt spendete die Schule nahezu 100 Pakete. Diese haben die Schüler und Lehrer mit ihren Familien mit unterschiedlichen Dingen gefüllt: Konserven mit Fleisch, Fisch oder Obst, Reis, Nudeln, Milchpulver und andere Nahrungsmittel wurden in Großeinkäufen erstanden.

Die Lücken im Paket wurden sinnvoll genutzt und mit gut erhaltenen Kleidungsstücken ausgestopft. Und als Paket-Pack-Profis wissen die Schüler, dass auch Zahnbürsten und Seife, Kerzen und Papiertaschentücher als Füllmaterial gute Dienste leisten. Schon anhand dieser kleinen Packliste wird deutlich, dass es den Menschen, denen diese Hilfe zuteil wird, an allen Ecken und Enden fehlt, sagen die Schüler.