Oberhausen.
„Casa Copii“ – „Haus für Kinder“ heißt das Projekt der Rumänienhilfe e.V., in dessen Rahmen in dem Karpatendorf Furnicosi ein Einfamilienhaus entstehen und zehn bedürftigen Kindern bald eine Unterkunft geboten werden soll. Das Friedensdorf hat jetzt beschlossen, dieses Projekt zu unterstützen.
Ende des Jahres 2008, noch vor der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, wurde mit dem Bau dieses Hauses begonnen. Mit der Krise kamen finanzielle Probleme, die die Fertigstellung nicht zuließen. Heute stehen die Außenwände, die Etagen sind eingezogen, die Wände isoliert. Die erste Etage ist fertig gestellt und weitgehend mit Kabeln, Gas und Wasser ausgestattet. Manche Räume wirken schon fast wohnlich. Nachdem sich Mitarbeiter des Friedensdorfes vor Ort über das Projekt unterrichten ließen, hat die Hilfsorganisation nun seine Unterstützung zugesagt, damit das Gebäude bald bezugsfertig wird.
Armut ist immer noch ein großes Problem
Für das Friedensdorf ist Rumänien kein Neuland. Bereits seit 1994 ist es in dem osteuropäischen Land tätig und wird es auch weiterhin sein. Denn obwohl Rumänien seit vier Jahren zu den EU-Staaten gehört, ist von den damit verbundenen finanziellen Zuwendungen für große Teile der Bevölkerung kaum etwas zu spüren. Armut ist nach wie vor ein verbreitetes Phänomen, die Lebensbedingungen vieler Familien und besonders der Kinder sind entsprechend schlecht. Die regelmäßigen Hilfsgüterlieferungen des Friedensdorfes werden deshalb dankend angenommen.
Nun wird die Kinderhilfsorganisation der ebenfalls ausschließlich spendenfinanzierten Rumänienhilfe aus Solingen unter die Arme greifen. „Wir wollen so gemeinsam mit der Rumänienhilfe dazu beitragen, die Lebensbedingungen von Kindern und Heranwachsenden aus schwierigen Verhältnissen zu verbessern. Rumänien braucht nach wie vor die Unterstützung, um gerade die Kinder- und Jugendhilfe voran zu bringen“, so der Leiter des Friedensdorfes, Thomas Jacobs.
Versorgung der Kinder steht im Mittelpunkt
Bei dem zukünftigen Klientel handelt es sich um Kinder, die zu Hause keine ausreichende Betreuung, Versorgung und Pflege erfahren. Der Kontakt zu den Familien soll aber aufrecht erhalten bleiben. Eine Verbesserung der Lebensbedingungen bedeutet für Friedensdorf und Rumänienhilfe mehr als nur eine punktuelle Unterstützung.
Dem Friedensdorf geht es immer auch um dauerhafte Veränderung der Strukturen durch Projekte in den Einsatzländern. Dem entsprechend ist „Casa Copii“ mehr als eine Unterkunft für bedürftige Kinder und Jugendliche, die von einem ausgewählten Ehepaar und einem Pädagogen rund um die Uhr betreut werden. Zum Konzept gehört eine Werkstatt, die jungen Menschen eine handwerkliche Ausbildung ermöglichen und damit den Einstieg in ein selbstständiges Leben erleichtern soll. Von Anfang an waren die Dorfbewohner an den Bauarbeiten beteiligt, so dass über den Arbeitsplatz und den finanziellen Anreiz hinaus eine emotionale Bindung zum Projekt entstand.
Friedensdorf-Patienten