Oberhausen. . Das Männer Quartett Sterkrade-Heide unterhält in der Klosterkirche Liebfrauen auf höchstem musikalischen Niveau.
Es ist beim Männer Quartett Sterkrade-Heide ja schon Tradition, die Weihnachtskonzerte (zwei sind nötig wegen der enormen Nachfrage) an den letzten beiden Tagen vor Heiligabend zu veranstalten. Der übliche Weihnachtsstress ist so gut wie gelaufen, man kann sich entspannt zurücklehnen und den wirklich hörenswerten Klängen lauschen, die von der Empore der Liebfrauen-Klosterkirche herabströmen.
Rhythmische Präzision und homogener Klang
Dabei ist es immer wieder erstaunlich, wie Stefan Lex es schafft, durch ein ohne überflüssige Bewegungen pointierendes Dirigat seine künstlerische Präsenz auf den ungewöhnlich großen Chor zu übertragen. Rhythmische Präzision, homogener Klang, ausdrucksvolle Dynamik und Phrasierung, feinstes pianissimo und nicht gewaltsam forciertes fortissimo sind einige seiner Markenzeichen, mit denen er auch weniger gewichtige, volkstümlichere Werke adelt, wie sie gerade in Weihnachtsprogrammen auftauchen.
Eine neue Facette seines Könnens entwickelte er dann mit dem Höhepunkt im letzten Stück: Wie sich da in „Rock my soul“ an die hundert „seriöse“ ältere Herren in swingende Rocker verwandelten, war sehens- und hörenswert und musste natürlich wiederholt werden.
Die helle Farbe ins Programm brachte die Sopranistin Sophia Franke mit Werken von Mozart, Händel und volkstümlichen Weihnachtsliedern. Ihrer großen Stimme besonders angemessen erschien das dramatische „Ave Maria“ aus Verdis „Macht des Schicksals“ (mit Männerchor). Dass sie auch ganz anders konnte, zeigte sie dann in „O come“, dessen Blueston sie genau traf.
Pianistin ist einfühlsame Begleiterin
Noch eine andere Farbe ins Programm brachte der Organist Lukas Krüger mit einem etwas bedächtig gestalteten Choralvorspiel von Bach und einer Pastorale von Rheinberger. Einen Löwenanteil am Ganzen bestritt – wie immer – die Pianistin Sigrid Althoff als zuverlässige und einfühlsame Begleiterin.