Oberhausen. .
Einen besonderen Akzent bekam das diesjährige Weihnachtskonzert der Evangelischen Singgemeinde unter der Leitung von Konrad Paul, der auch den Cembalo-Part übernahm, durch die Anwesenheit südafrikanischer Gäste des Kirchenkreises Oberhausen, denen mit dem Weihnachtsoratorium von Bach das glänzendste Stück Weihnachtsmusik nahe gebracht wurde.
Die Qualitäten des Chores – deutliche Artikulation, plastische Phrasierung, durchsichtige Stimmführung – sind hinlänglich bekannt. Durch sehr rasches Tempo und rhythmische Akzentuierung wurde eine sonst mitunter anzutreffende Betulichkeit vermieden zu Gunsten einer barocken Bewegungsmusik mit ihrer Zeichen- und Figurensprache.
Allerdings litten dadurch stellenweise die Präzision und Intensität. Die angehängte achtstimmige Quadrupelfuge „Nun ist das Heil und die Kraft“ war wohl noch etwas zu hoch gegriffen.
Bläser ragten heraus
Wirkungsvoll unterstützt wurde der Chor von der fast nur aus Profis bestehenden „Vielharmonie Düsseldorf“, bei der vor allem die Bläser und die Violinsolistin herausragten. Von den durchweg guten Solisten gefiel vor allem der helle Tenor von Clemens Löschmann, der als Evangelist plastisch und eindringlich zu erzählen, in seiner Arie im zweiten Teil aber auch mit jubelnden Koloraturen zu glänzen wusste.
Sopran kam nicht so recht zum Zuge
Till Schulze beeindruckte mit starkem, profundem Bass, während Sabine Winters heller Sopran nicht so recht zum Zuge kommen konnte. Das lag aber am Komponisten, der die mütterlich-warme Stimme der Maria lieber dem Alt anvertraut hatte. Hier hatte Mareike Schellenberger starke Momente, vor allem im berühmten Wiegenlied des zweiten Teils.