Oberhausen.
In der 20-Millionen-Euro-Kreditaffäre der Stadtsparkasse im Fall des Königshardter Sportartikel-Zwischenhändlers „Sport Concept“ hat sich nun auch die Bankenaufsicht BaFin eingeschaltet. Noch in dieser Woche lässt sich die BaFin von Verwaltungsrat und Gutachtern die Vorkommnisse inklusive möglicher Fehler des Vorstandes berichten.
Das gut 200 Seiten starke Gutachten der Unternehmensberatung PWC ist zwar immer noch nicht endgültig fertig, doch die Ermittlungen gehen nun schneller voran als zunächst erwartet. So wurden bereits die vom Verwaltungsrat geforderten mehr als zwei Dutzend Interviews mit verantwortlichen Sparkassen-Beschäftigten geführt. Dabei sind auch Vorstandsmitglieder intensiv befragt worden.
Gleichwohl seien neue Fragen aufgetaucht, die noch geklärt werden müssen, heißt es.
Personelle Konsequenzen wahrscheinlich
Dabei scheint sich der Verwaltungsrat in einer regelrechen Welle stundenlanger Sondersitzungen einer endgültigen Entscheidung über die Zukunft des amtierenden Vorstandes mit Karlheinz Merzig, Thomas de Koster und Ulrich J. Salhofen anzunähern. Selbst in den Weihnachtsferien wollen PWC-Gutachter und Verwaltungsräte weiterarbeiten. Alle, denen das Wohl der Sparkasse am Herzen liegt, dringen auf Eile, um das Institut nicht noch weiter mit dem verlustreichen Geschäft zu belasten.
Personelle und strukturelle Konsequenzen gelten aber als sehr wahrscheinlich. In den Hinterzimmern sind dabei bereits heftige Debatten über mögliche Nachfolgeregelungen ausgebrochen. Während die einen Fachkräfte von außen für die Leitung der Sparkasse holen wollen, setzen die anderen vor allem auf internen Sachverstand. Doch diese Sparkassen-Experten aus der zweiten Reihe hätten den Makel, nicht hartnäckig genug vor den heiklen Kreditvergaben an Sport Concept gewarnt zu haben, heißt es.