Oberhausen. .

Merzig: Kosten für die WestLB-Stützung höher als der zu erwartende Kreditausfall. „Personal im Bestand nicht gefährdet“

Auf der zweistündigen Personalversammlung der Stadtsparkasse Oberhausen am späten Mittwochnachmittag im Ebertbad ist ihr Vorstandschef, Karlheinz Merzig, vor gut 300 Mitarbeitern auch auf die 20-Millionen-Euro-Kreditaffäre um das Sportartikel-Unternehmen „Sport-Concept“ eingegangen.

Dabei versuchte er Sorgen von Sparkassen-Angestellten zu zerstreuen, der wahrscheinlich anstehende Kreditverlust von bis zu 20 Millionen Euro könnte Arbeitsplätze kosten. „Das Personal ist im Bestand nicht gefährdet“, sagte er laut Teilnehmer-Aussagen.

Merzig spielt Affäre herunter

Bei seiner kurzen Ansprache versicherte Merzig den Arbeitnehmern, in den Zeitungen sei „vieles nicht richtig“ wiedergegeben worden. Zugleich versuchte er, die Dimension der drohenden 20-Millionen-Euro-Abschreibung herunterzuspielen. So sagte Merzig, die Geldbeträge, die die Sparkasse Oberhausen für die Stützung der Landesbank WestLB aufbringen müsse, seien um einiges höher als die jetzige Summe, um die es jetzt gehe. Außerdem soll der studierte Jurist nach Angaben von Zuhörern zum Geschäftsdesaster um „Sport-Concept“ betont haben: „Dies ist nicht die größte Katastrophe, die die Sparkasse erleben könnte.“

Personalratschef Thomas Zimmermann verwies nur darauf, dass das Gutachten der Unternehmensberatung PwC zur Geschäftsbeziehung zwischen Sparkasse und „Sport-Concept“ noch nicht fertig sei.

Interviewanfragen abgelehnt

Karlheinz Merzig hat bisher öffentlich zu den Vorgängen keine Stellung bezogen. Mehrere Interviewanfragen der WAZ hat er abgelehnt.

Das Betriebsergebnis der Sparkasse lag 2010 bei 18,5 Millionen Euro. Die Bilanzsumme belief sich im Vorjahr auf 2,4 Milliarden Euro. Als Bilanzgewinn weist die Sparkasse 1,1 Millionen Euro aus. „Aufgrund der gestiegenen Risikovorsorge im Kreditgeschäft sind wir mit dem erzielten Ergebnis jedoch nicht zufrieden“, heißt es im Geschäftsbericht. Die Eigenkapitalquote liegt mit 12,4 Prozent schon jetzt höher als die durch Basel-III-Regeln erst ab 2019 geforderten 10,5 Prozent.