Oberhausen. Oberhausens Radfahrer sind sicher unterwegs, sagt die Polizei. Sie setzt auf Verkehrsschulungen bei den Kleinsten.
„Die Radfahrer in unserer Stadt sind sicher unterwegs“, sagt Polizeisprecher Ralf Henkemeyer. Damit das auch so bleibt, setzt die Behörde vor allem auf eines: Vorbeugung und Aufklärung bereits bei den ganz Kleinen. „Prävention ist hier das A und O. Der richtige Ansatz ist, in Kindergärten und Schulen zu gehen. So kommt man direkt an die Kinder heran, die ihre ersten Erfahrungen auf dem Rad machen.“
Eine wichtige Komponente ist dabei der sogenannte „Fahrradführerschein“. „Damit arbeiten wir darauf hin, dass die Kleinen auf die Verkehrssicherheit ihrer Räder achten. Außerdem wird das richtige Verhalten im Straßenverkehr trainiert und es werden nützliche Tipps gegeben“, so Henkemeyer. „Wir raten den Kindern, immer auf eine höchstmögliche Sichtbarkeit zu achten. Also bei schlechten Sichtverhältnissen weniger dunkle Bekleidung zu tragen und auf die Reflektoren schauen, ob da auch alles in Ordnung ist“, betont Henkemeyer.
"Kein großes Thema"
Unfälle mit Beteiligung von Fahrradfahrern seien in Oberhausen eine Seltenheit, so Henkemeyer. „Das ist zum Glück kein großes Thema.“ Einen tödlichen Unfall gab es in diesem Jahr bislang nicht. Einen Grund dafür sieht Henkemeyer auch im Fahrradwegenetz, das über die vergangenen Jahrzehnte in Oberhausen entstanden ist.
„Die Philosophie, möglichst alle Verkehrsteilnehmer wie Auto- und Radfahrer auf die gemeinsame Straße zu bringen, hat sich bewährt. Alle fahren umsichtiger und rücksichtsvoller. Das Risiko von Unfällen sinkt.“ In diesem Zusammenhang spielt natürlich auch die Geschwindigkeit der einzelnen Verkehrsteilnehmer eine Rolle. „Da, wo diese reduziert werden kann, etwa in Wohngegenden, ist das sehr hilfreich.“
Die Radfahrer in unserer Stadt kann Ralf Henkemeyer nur loben. „Der Großteil der Radfahrer achtet sehr auf seine Fahrräder. Viele tragen auch Helme, was übrigens keine Pflicht ist.“ Spezielle Kon-trollen für Fahrradfahrer gibt es in unserer Stadt nicht. „Wir setzen vielmehr auf anlassbezogene Überprüfungen, die es auch rund um die Uhr gibt.“
Hauptschuld liegt meist bei Autofahrern
Sollte es dann doch einmal zu einem Unfall mit Radfahrern kommen, sind es fast immer Autofahrer, denen die Hauptschuld zukommt, so Henkemeyer. „Der, der die Vorfahrt nimmt, ist der Verursacher. Die Radfahrer trifft in den wenigsten Fällen eine Mitschuld.“
Auch die Polizei ist mitunter auf dem Rad unterwegs. „Es gibt Kollegen, die mit Fahrrädern auf Streife gehen. Das ist das Team, das für die Unfallprävention zuständig ist.“ In diesen Fahrradstreifen erkennt Ralf Henkemeyer viele Vorteile. „Wenn ein Polizist nicht hinter einer Autoscheibe sitzt, sondern direkt angesprochen werden kann, wirkt er freundlicher und auch die Bürgernähe ist so viel eher gegeben. Zudem können Bereiche der Stadt angefahren werden, wo Streifenwagen schlecht hinkommen.“
Vor allem in Parkanlagen oder Fußgängerzonen, wie der Marktstraße, könnte man also einem Gesetzeshüter auf seinem Drahtesel begegnen.