Oberhausen.

Mit dieser Beute haben sich die Diebe offenbar zu viel aufgehalst: Der Besenbinder in Königshardt landete im Grüngürtel am Kreisverkehr und nicht - wie die Diebe es augenscheinlich geplant hatten - auf dem Laster der Langfinger. In Königshardt sorgte dieser spektakuläre Raubversuch für Aufregung und Gesprächsstoff.

Die ersten Passanten entdeckten am Morgen des 7. Juli den leeren Platz am Kreisverkehr und den gestürzten Besenbinder im Gestrüpp, sagt Ulrich Real, Vorsitzender der Königshardter Interessengemeinschaft (KIG): „Die Diebe hatten scheinbar ihren Wagen auf dem kleinen Parkplatz an der Hartmannstraße abgestellt. Es muss sich wohl um ein Fahrzeug mit einer Winde gehandelt haben.

Polizei schließt Vandalismus aus

Die unbekannten Diebe haben ein Seil um die Skulptur gelegt und die gesamte Figur samt der kompletten Steinbodenplatte, auf der sie verankert war, aus dem Betonfundament gerissen“, beschreibt der Königshardter den vermutlichen Tathergang. Das bestätigt auch die Polizei, die nach wie vor Zeugen die Tat sucht ( 826-0).

Ob die Täter letztendlich das Gewicht ihrer Beute schlicht unterschätzt haben und deshalb von ihr abließen, oder ob sie gestört wurden, ist noch unklar. „Die Bronzefigur wiegt immerhin rund 400 Kilo. Die Skulptur selbst ist innen hohl, aber der Naturstein ist massiv“, so Real weiter. Anfänglich vermuteten die Königshardter, dass Vandalismus hinter der Tat stecke, das aber schließt die Polizei aus.

Figur an geheimem Ort sichergestellt

Mit Hilfe einer Königshardter Fachfirma, die über geeignete Fahrzeuge für solche Transporte verfügt, wurde die Symbolfigur des Ortsteils im Norden geborgen und „an einem geheimen Ort sichergestellt, damit nicht wieder Diebe auf so eine Idee kommen“, betont Ulrich Real. Inzwischen hat die KIG Kontakt aufgenommen mit dem Hersteller der Bronzefigur, der Oberhausener Firma Klages. Real: „Es wird geprüft, welche Möglichkeiten es gibt, den Besenbinder so zu fixieren, dass ein Diebstahl unmöglich wird.“

Seit dem Jahr 2000 steht die Bronzestatue in Königshardt - in Erinnerung an einen der in dieser Region bekanntesten Berufszweig. Es waren die Königshardter Bürger, die aus drei Entwürfen den auswählten, der bis Sonntag den Kreisverkehr schmückte. Königshardter Firmen, die KIG und die Sparkassen Bürgerstiftung machten die Anschaffung der Figur möglich, so Real: „Und noch nie wurde die Figur beschmiert oder beschädigt, außer als im letzten Jahr ein Linienbus dagegen gefahren ist.“