Oberhausen. .

Wenn es um Bildungsfragen geht, wird in der Regel recht stringent in eine Richtung gearbeitet: Ansatzpunkt sehen viele bei den jungen Menschen, doch die Förderung und Unterstützung der Eltern fällt oftmals unter den Tisch. In Oberhausen soll nun ein Prozess starten, der das Mitwirken von Eltern in pädagogischen Einrichtungen stärker herausstellt.

„Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“ nennt sich die Idee, die aus der Arbeit der hiesigen Bildungskonferenz entstanden ist. Am gestrigen Montag traf sich deshalb eine Gruppe mit Führungspersonen aus dem Gesundheitsbereich, Familienzentren, Kindertageseinrichtungen, Schulen, Beratungsbüros und Wohlfahrtsverbänden.

Sinnvolle Hilfestellungen geben

Beim Auftakt einer ganzen Reihe gemeinsamer Treffen im Rheinischen Industriemuseum (RIM) sollte vor allem herausgestellt werden: Wie können Eltern künftig in den Bildungsprozess besser einbezogen und ihnen sinnvolle Hilfestellungen gegeben werden.

Matthias Bartscher, Leiter der Elternschule in Hamm, fungiert in Oberhausen als Prozessbegleiter. Bartscher hat bereits in Hamm einen ähnliche Projekte angestoßen, bei Vorträgen und Podiumsdiskussionen soll nun geklärt werden, welche Anregungen auch auf Oberhausen sowohl inhaltlich als auch finanziell übertragbar sind.

Umsetzung ist an finanzielle Mittel geknüpft

Dabei geht es auch um ganz neue Ansätze und Ideen. Denn das Ziel ist klar: „Es geht vor allem darum, Eltern mit ins Boot zu nehmen“, erklärt Angelika Schulte-Oktbeck, Mitarbeiterin des Bildungsbüros der Stadt.

Bartscher referierte etwa bei einem gut besuchten Vortrag mit rund 80 Teilnehmern über das Angebot des Elterntrainings, das in häuslicher Umgebung Hilfestellungen bei Erziehungs- und Bildungsfragen liefern soll. Hindernisse aus der Praxis gab es auch. Denn die Umsetzung ist an finanzielle Mittel geknüpft. Hier seien die Gelder für Präventionsmaßnahmen im Bereich der Elternmaßnahmen vergleichsweise gering.

Gemeinsame Aktivitäten

Doch es gehe auch darum, von vorhandenen Projekten zu lernen. „Es gibt bereits jetzt viele positive Beispiele in der Stadt“, sagt Angelika Schulte-Oktbeck. So veranstaltet der Bauspielplatz der Ruhrwerkstatt ein Eltern-Café mit Spielaktionen für Kinder.

Das Besondere: Gemeinsame Aktivitäten wie ein kollektives Familienkochen oder Hilfe bei Erziehungsproblemen sind hier angedockt. Das Büro für interkulturelle Arbeit (RAA) veranstaltet Seminare für Elternbildung. Ein Schwerpunkt ist dabei das Erlernen von Kenntnissen rund um das Schul- und Bildungssystem.

Mitwirken im Offenen Ganztag

Die Schwarze-Heide-Schule unterstützt das Mitwirken der Eltern im Offenen Ganztag. Hierzu zählen ein Elternbeirat und das Mitwirken bei der Betreuung der Kinder.

Alle Ergebnisse der Einrichtungen wurden auf Stellwänden präsentiert und zudem diskutiert.