Oberhausen.

Sterkrade braucht die Erfahrung der Älteren und den Schwung der Jungen, um als Stadtteil Neues auf die Beine zu stellen und ihn so für Besucher und Kunden attraktiver zu gestalten. Davon ist Linde Hoffmann überzeugt, die als Geschäftsfrau in Sachen Mode seit vielen Jahren die Entwicklung ihres Stadtteils beobachtet.

Und sie ist zuversichtlich, dass genau diese Kombination derzeit bereits Früchte trägt. Als ein Beispiel nennt sie die Modenschau, die mehrere Sterkrader Geschäftsleute gemeinsam organisiert haben und die mit großem Erfolg über die Bühne des Lito-Palastes ging.

„Als wir die Gemeinschaftsmodenschau für dieses Jahr geplant haben, habe ich gedacht, wenn wir 200 Besucher haben, ist das toll. Wir hatten am Ende etwa 400“, freut sich Mitorganisatorin Linde Hoffmann über die große Resonanz der Veranstaltung von insgesamt acht Sterkrader Unternehmen.

Freizeit- und Profi-Models

Von Dessous über Freizeitbekleidung, Schuhe und neueste Frisurentrends, von Brillen über flotte Mode für die Jugend bis hin zu individuellen Kollektionen aus eigenem Atelier - die Bandbreite überzeugte auch das Publikum. Linde Hoffmann, die seit mehr als 20 Jahren in Sterkrade ihr Modegeschäft führt: „Wir haben unsere Models selbst ausgebildet. Dieses Mal waren zwei Profi-Models dabei, die sich wunderbar integriert und unsere Leute mitgezogen haben.“

Das Beispiel dieser Gemeinschaftsmodenschau habe ihr gezeigt, dass Sterkrade auf einem guten Weg sei: „Wir müssen uns klar machen, dass wir Geschäftsleute nur gemeinsam mit neuen Ideen etwas bewegen können. Und dazu brauchen wir den Elan der Jüngeren, die uns ältere mitreißen, die wir die langjährige Erfahrung einbringen“, sagt Linde Hoffmann, die ihr eigenes Modelabel seit rund zwölf Jahren erfolgreich in Sterkrade an die Frau bringt: „Ich habe in den Jahren Kundschaft weit über Oberhausens Stadtgrenzen hinaus gewonnen, weil ich immer wieder Neues ausprobiert habe - und nicht vom Hinterm-Ofen-Sitzen und Jammern.“

Weniger Leerstand in Sterkrade

Gerade auch die Erfahrung mit der Gemeinschaftsmodenschau 2011 habe ihr bewiesen, dass viel bewegt werden kann: „Das zeigt auch die große Zahl von jungen Leuten, die sich in Sterkrade selbstständig machen.“ Unter anderem die Ramgestraße sei ein Beispiel dafür, dass es in Sterkrade noch immer etliche Fachgeschäfte gibt - teilweise schon in der vierten Generation: „Und wir haben inzwischen deutlich weniger Leerstände als noch vor einigen Jahren.“

Diesbezüglich spricht sie der Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig) ein Lob aus, die mit einem eigenen Gebäudemanagement den Leerstand bekämpfen will. Für Linde Hoffmann, die in den 1960er Jahren beim Traditionsunternehmen Lambertz ihren Job von der Pike auf lernte, bleibt es bei einer wesentlichen Voraussetzung für eine positive Entwicklung Sterkrades: „Wir müssen an einem Strang ziehen und erkennen, dass wir nur gemeinsam etwas auf die Beine stellen können, aber niemals in Konfrontation.“