Oberhausen. . Die Wirkung von Drogen erklärt Martina Lenhart, die Leiterin der Drogenberatungsstelle.
Der Drogenkonsum hat sich in den vergangenen Jahren maßgeblich gewandelt. Martina Lenhart, Leiterin der Drogenberatung der Stadt, erklärt Wirkung und Gefahren anhand einer Auswahl verschiedener Drogenarten.
Cannabis
„Die Zahl der Konsumenten steigt. Die Erstkonsumenten werden immer jünger“, sagt Martina Lenhart. „Bereits 13-Jährige kommen zu uns in die Beratung, weil sie nicht mehr klar kommen.“ Die Drogenberaterin weiß: Wer früh beginnt und regelmäßig konsumiert, der bekommt später massive Probleme. Der „Joint“ von früher, sei nicht mehr mit den heutigen zu vergleichen. Der THC-Gehalt, Hauptwirkstoff der Hanfpflanze, habe sich deutlich erhöht von sieben auf bis zu 20 Prozent. Die Wirkung und Gefahr der Droge: „Die Konsumenten wollen nur noch abhängen, verlieren den Antrieb in ihrem Leben. Es gilt als cool, macht lustig, wirkt dämpfend. Doch auch Cannabis kann abhängig machen. Persönlichkeitsstörungen können die Folge sein.“
Amphetamine
Im Gegensatz zu Cannabis sind Amphetamine synthetische Drogen, die nicht dämpfend, sondern aufputschend wirken. „Der Blutdruck steigt, der Körper ist in einem dauerhaften Erregungszustand.“ Massive gesundheitliche Folgen drohen. Darunter: Schädigung des Gehirns, Schlaflosigkeit, Muskelkrämpfe, Akne oder ein erhöhter Redefluss.
Extasy
Eine sogenannte Designer-Droge, die vor allem in der Techno-Szene Anfang der 90er Jahre populär war. „Die Droge wirkt anregend. Glückshormone werden ausgeschüttet. Ein Vorgang, der sich nach dem Erstkonsum aber verlangsamt.“ Mit fatalen Folgen: Die Konsumenten nehmen mehr Extasy, weil das Rauschgefühl nicht mehr in gewünschter Form eintritt. Hirnschädigungen können auftreten bis hin zu psychischen Schädigungen. Die Nachfrage hat nachgelassen. Lenhart: „Hier hatten wir zum Glück zuletzt weniger Fälle.“
Kokain
Kokain puscht auf. „Man fühlt sich betäubt, ist unempfindlich gegenüber Wärme und Kälte“, sagt Martina Lenhart. Dies führt zur Enthemmung, steigert das sexuelle Verlangen. Die zahlreichen negativen Folgen: Personen neigen zur Selbstüberschätzung. Appetitlosigkeit, Depressionen und Halluzinationen folgen.
Heroin
Die Zahl der Konsumenten ist laut Drogenberatung rückläufig. Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten haben die Überlebenschancen der Abhängigen erhöht. „Das war nicht immer so“, sagt Martina Lenhart. Heroin, ursprünglich ein Schmerzmittel, hat einen sehr hohen Abhängigkeitsfaktor. „Der Konsument fühlt sich wie in Watte verpackt.“ Das Opioid erzeugt starke Entzugserscheinungen. Die Persönlichkeit verändert sich. Der Konsument wird egozentrisch, es kommt zum typischen Junkie-Verhalten. Verunreinigte Nadeln bieten zudem hohes Infektionsrisiko.
Biogene Drogen/Pilze
„Natur ist nicht immer gesund!“, sagt Martina Lenhart. Auch Pilze und Nachtschattengewächse können eine berauschende Wirkung haben. Es besteht stets die Gefahr der Überdosierung. „Schließlich gibt es hier keinen Beipackzettel.“ Psychische Probleme können folgen, wie Angstzustände, Verfolgungswahn und Panikattacken. Zudem besteht die Verwechslungsgefahr mit extrem giftigen Pilzarten.
Auch Alkohol und Nikotin
„Wenn es um Drogen geht, wird eines häufig vergessen: Auch Alkohol ist eine Droge“, sagt Martina Lenhart von der Drogenberatung der Stadt Oberhausen. Eine legale zwar, aber sie falle genauso wie auch Nikotin oder Koffein in dieses Muster. Beim Alkohol gebe es eine steigende Zahl von Abhängigen. Der erste Vollrausch trete immer früher ein, bei manchen Heranwachsenden bereits mit 14 Jahren. Gerade im Wachstum habe dies fatale Auswirkungen auf Nervensystem, Herz oder die Haut. Bei allen Fällen von Drogenproblemen bietet die Drogenberatung Hilfestellungen an.