Oberhausen.

Mit Lesestoff bewaffnen und ab ins Café. Ein Frühstück ordern und es schmökernd genießen - bei schönem Wetter draußen sitzend. Gibt’s eine angenehmere Art, den Tag zu beginnen? Klingt nach Urlaub und ist demnächst immer möglich - vor dem Bert-Brecht-Haus mit Blick auf den Saporishaplatz.

Zwei Brüder können es kaum abwarten, ihren Kunden ein solches Feriengefühl zu bieten: Adam und Georgios Drakos. Sie haben den Zuschlag dafür bekommen, das Café im Bert-Brecht-Haus zu führen. „Das Konzept hat uns überzeugt“, sagt Alexander Höfer, Pressesprecher der OGM (Oberhausener Gebäudemanagement), die für die Verpachtung des Cafés zuständig ist, das nicht nur Bibliotheks- und Volkshochschulbesucher verwöhnen will, sondern zur Belebung der Alten Mitte und des umgestalteten Platzes beitragen soll. Der Pachtvertrag wurde zunächst für fünf Jahre abgeschlossen, mit Option auf zwei Mal weitere fünf Jahre Verlängerung.

Qualität zu kleinen Preisen

„Etwas Besonderes“, sagt Georgios Drakos soll es werden. „Ein Szene-Café mit schönem Flair, das Qualität zu kleinen Preisen bietet.“ Frühstück werde morgens bereits ab acht Uhr serviert. Mittags werden zwei verschiedene Gerichte zur Auswahl stehen. Außerdem werde man mit verschiedenen Salaten, Flammkuchen, Nudelgerichten, frischen Waffeln und belegten Baguettes punkten.

Fürchtet der Pächter des Restaurants Pegasos, das nur wenige Meter vom Bert-Brecht-Haus entfernt ebenfalls am Saporisha-Platz gelegen ist, da nicht, sich selbst Konkurrenz zu machen? „Nein. Hier (im griechischen Restaurant) geht’s erst abends richtig los.“ Bis zu 120 Personen können am Brecht-Haus draußen sitzen, 60 Plätze gibt es drinnen. Deutsch werde nicht nur das Essen, sondern auch der Wein. „Er wird von einer Familie aus der Pfalz geliefert“, so Drakos. Er hofft, dass das Café schon vor dem 9. September, dem Einweihungsfest von Bücherei und VHS, eröffnen wird, „wenn die Terrasse fertig ist“. Die mit bequemen braunen Stühlen bestückt wird, passend zu champagnerfarbigen Sonnenschirmen. Edel. Die Stadt, sagt Drakos, habe viel investiert, das verpflichte zu Qualität und Exklusivität.

Sachbuchabteilung und Belletristik sind komplett

So sei zum Beispiel das Innenraumlicht mit den Architekten abgestimmt worden, die für das Bibliotheks-Umbaukonzept verantwortlich sind. Obwohl Café- und Bibliothekskunden die gleichen Toiletten in der ersten Etage benutzen werden, bleiben sie voneinander unabhängig, was die Öffnungszeiten angeht. Das funktioniert durch den durch die Glasflächen sehr hellen Eingangsbereich der Bibliothek, der so gestaltet ist, dass er sogar als Ausstellungsraum nutzbar ist. Bereits jetzt, gut einen Monat vor der Eröffnung ist gut sichtbar, wie großzügig und einladend alles wirken wird.

Stadtbücherei fast fertig

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Sie ist schon aufgebaut, die große Infotheke in der Farbe Mint, die, so Bibliotheks-Verwaltungsleiter Hajo Mattheis, von morgens acht bis abends 22 Uhr besetzt sein wird. Mattheis ist fest davon überzeugt, dass alles im geplanten Zeitraum fertig sein wird, „wenn es im gleichen Tempo weitergeht“. Seine Mitarbeiter legten sich mächtig ins Zeug, 90 Prozent aller Bücher stehen schon in den Regalen, die Sachbuchabteilung ist komplett die Belletristik auch.

Ein wunderbar durchdachtes Konzept

„Montag beginnen wir , die Kinderbuchabteilung zu bestücken.“ Gleichzeitig sind die Schreiner aktiv, die das Mobiliar zusammenbauen, Arbeitsplätze, Sitz- und Spielinseln. In der Abteilung für die jüngsten Kunden gibt es eine richtige Bühne zum Sitzen und die Möglichkeit, eine Leinwand aus der Decke zu ziehen - ideale Bedingungen fürs Bilderbuchkino. Mattheis: „Die Aufenthaltsqualität wird viel viel besser als zuvor, denn es wird viel mehr Plätze zum Verweilen geben.“ Und die bekommen alle reichlich Licht durch gläserne Abtrennungen und verschiebbare Wände. Fazit: Was hier verwirklicht wird, ist ein wunderbar durchdachtes Konzept.