Oberhausen. .
Der Caritasverband Oberhausen eröffnet am 23. Juli in Osterfeld das integrative „Café Jederman“ und schafft damit eine dringend notwendige Anlaufstelle im Zentrum des Stadtteils.
Die Osterfelder können’s kaum noch abwarten: Immer wieder stecken Bürger ihren Kopf zur Tür des „Bistro am Markt“ herein: Am 23. Juli eröffnet dort ein neues, inhabergeführtes Café - ein Café für „Jederman“. Denn so wird die integrative Einrichtung heißen, die der Caritasverband in dem seit rund sechs Monaten leer stehenden Pavillon am Osterfelder Markt einrichtet.
Der Name ist Programm: Kaffee, Rührei-Frühstück und Möhreneintopf zu kleinen Preisen, ein offener Treff für Bürger und Verbände - und ein Arbeitsumfeld, in das Menschen mit psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen eingebunden sind.
"Wir gehen davon aus, dass es sich selbst trägt"
Rund 100 000 Euro will der Verband in den kommenden zwei Jahren in das barrierefreie Café investieren, zusätzlich sucht er noch Sponsoren. „Wir gehen davon aus, dass sich das Café schnell selbst trägt“, sagt Reinhard Messing vom Caritasverband. Denn: Die Nachfrage ist schon jetzt groß. „Wir brauchen dringend einen Ort, an dem man sich zu einem gemütlichen Schwätzchen treffen kann“, meint eine Osterfelderin.
Das Café mit rund 50 Sitzplätzen und kleiner Küche soll fest in den Stadtteil eingebunden sein; Gewerbetreibende und Verbände suchen bereits erste Kooperationen. „Nach Geschäftsschluss steht der Pavillon auch den Vereinen offen“, sagt Messing.
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Beim Angebot setzt die Caritas ebenfalls auf Betriebe vor Ort: Fleisch vom Osterfelder Metzger, Gemüse aus der Region - außerdem fair gehandelter Café. „Nachhaltigkeit ist uns wichtig“, sagt Projektleiter Heiner Emschermann. Ziel sei deshalb auch, im Café Plätze zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen und Ausbildungsangebote zu schaffen.
"Das Wichtigste ist es zu lächeln"
Rund 15 Behinderte und psychisch Kranke werden im Betrieb von vier Teilzeit beschäftigten Fachkräften betreut; sie haben auch schon bei den Renovierungsarbeiten mit angepackt. „Ich werde im Service arbeiten und freu’ mich schon darauf“, sagt Sabine Langer (42). Und was macht guten Service aus? „Das Wichtigste ist es zu lächeln.“
Wichtig im Umgang mit den Betreuten sei, sie nicht zu überfordern, sagt Emschermann. „Sie werden zwei, drei Stunden im Rahmen unserer Tagesangebots hier arbeiten“ - gegen eine kleine Prämie.
Deshalb wird das Café auch ohne großes Tamtam eröffnet und der Betrieb langsam aufgenommen - bis zur offiziellen Einweihung im September. Auch die Speisekarte fällt erst einmal kleiner aus; „wir wollen schauen, was die Osterfelder sich von uns wünschen und werden das Menü in Absprache ergänzen“, verspricht Reinhard Messing.