Oberhausen. .

Kulturinteressierte Bürger müssen ab dem 1. August tiefer in die Tasche greifen als bisher, das hat der Rat der Stadt Oberhausen unlängst beschlossen. Die Preissteigerungen bleiben aber moderat: Theaterkarten kosten demnächst einen Euro mehr bei normalen Vorstellungen (elf statt zehn Euro in der untersten Preiskategorie) und drei Euro mehr bei Premieren (19 statt 16 Euro). Der Halbjahresbeitrag für die Malschule bleibt mit 58 (bisher 55) Euro ebenfalls erschwinglich.

Leicht angehoben wurden auch die Preise einer städtischen Einrichtung, die viele vielleicht gar nicht kennen: die Artothek.

Kenner nutzen sie, um sich etwa einen original signierten Lindbergh über die heimische Couch zu hängen. Oder sich eine Bronzebüste in den Flur zu stellen oder einen Picasso-Druck an der Schlafzimmer-Wand zu platzieren. In der Oberhausener Artothek lässt sich Kunst nämlich leihen.

Kundekarte erhältlich

Und das - trotz Preiserhöhung - immer noch für relativ wenig Geld: Drei Monate lang vor Gästen mit dem gerahmten Ölgemälde an der Wand angeben kostet ab dem 1. August zehn (statt bisher neun) Euro. Eine Halbjahres-Ausleihe schlägt dementsprechend mit 20 Euro zu Buche.

Insgesamt bis zu drei Werke können bis zu einem halben Jahr ausgeliehen werden (Kosten: 60 Euro). Die Versicherungsprämien sind jeweils inbegriffen.

Zudem gibt es eine Kundenkarte: Für 90 Euro kann der Kunstfreund drei Arbeiten für die Dauer eines Jahres ausleihen. Wem das zu lange ist, der kann ein Werk oder alle Werke während der Leihzeit ein Mal austauschen.

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Von DerWesten

Wem das Jahr dagegen viel zu kurz ist, weil er sich womöglich ernsthaft in ein Gemälde oder einen Holzschnitt verliebt hat, kann die geborgte Kunst anschließend auch gleich ganz kaufen. Dann wird’s allerdings teurer.

1500 Kunstwerke zur Auswahl

Neulinge sollten aber vielleicht mit einer Ausleihe anfangen. Wie funktioniert das?

„Das ist relativ simpel“, sagt Artothek-Mitarbeiterin Barbara van Gellecom. „Sie suchen sich einen Ausleihtermin, schauen sich um, entscheiden sich und machen einen Leihvertrag.“

Die Entscheidung dürfte dabei gar nicht so leicht fallen: 1500 Kunstwerke hat die Artothek zur Auswahl. Gut also, dass Interessierte vier Stunden Zeit haben, sich das Passende zu suchen: Leihtag ist an jedem ersten Donnerstag im Monat, 16 bis 20 Uhr (nicht in den Sommerferien), im südlichen Seitenflügel des Kleinen Schlosses der Ludwig Galerie.

15 bis 25 Werke wechselten pro Termin die Besitzer auf Zeit, sagt Barbara van Gellecom. Einer von ihnen: Kulturdezernent Apostolos Tsalastras, der sich regelmäßig die Kunst zum Leihen in sein Büro im Rathaus hängt.