Oberhausen.

Heute erhalten sie ihre Zeugnisse, morgen haben 21 Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums doppelten Grund zum Feiern: Sie haben die Reifeprüfung bestanden und sind in Oberhausen die ersten Abiturienten des bilingualen Zweigs.

Dass „Englisch Plus“ eine gute Wahl war, davon sind Friederike Steinebach, Carolin Niederau, Anna Boos und Martin Pfohl (alle 19 Jahre alt) fest überzeugt. Ihr Englisch- und Geschichtslehrer Jan Gerstenberger auch. „Sie sprechen jetzt Englisch auf hohem Niveau.“

Was bedeutet bilingual?

Die Schüler erhalten in den ersten beiden Jahren zwei zusätzliche Englischstunden und werden so fit gemacht für den englischsprachigen Erdkunde-, Politik- und Geschichtsunterricht. Wer in der Oberstufe am Ball bleibt, wählt Geschichte als drittes Abiturfach, die Abi-Arbeit muss englisch verfasst werden. Wer möchte, erwirbt das internationale Sprachenzertifikat FCE (First Certificate in English) der Stufe eins, „das man braucht, um an einigen Unis anzukommen“, so Caroline.

Warum entscheidet man sich für den bilingualen Zweig?

„Es war eine Empfehlung meiner Lehrerin“, erinnert sich Friederike. „Eine Förderung schadet ja nicht und ein Ausstieg ist immer möglich. „Ich habe enorm viel gelesen“, erinnert sich Carolin, „hatte Spaß an Sprache.“ „Ich fand’s spannend und dachte mir: Das ist toll, das hat nicht jeder“, sagt Anna. „Meine Eltern wussten, dass ich gern rede“, sagt Martin.

Was will der bilinguale Zweig?

„Er soll den Schülern ermöglichen, kreativ mit Sprache umzugehen“, so Jan Gerstenberger. Sie sollen sich ausdrücken können, ohne darüber nachzudenken und in der Lage sein, die Fremdsprache als Arbeitssprache zu nutzen.“

Bestätigen die Abi-Klausuren das hohe Niveau?

„Sieben Mal Eins und noch mehr Zweien“, verrät der Lehrer. „Die Ergebnisse waren hervorragend.“

Was haben die Englisch Plus-Schüler nun vor?

Friederike will Jura studieren, wo, weiß sie noch nicht. „Man hält sich wesentlich mehr Optionen offen“, vertraut sie darauf, dass ihre Englischkenntnisse nützlich sein werden.“ Carolin interessiert sich für ein Betriebswirtschafts-Studium an einer international ausgerichteten Uni in Mannheim. „Das muss klappen“, sagt sie. „Der Master-Studiengang ist dort komplett auf Englisch.“ Anna hat bereits einen Platz für Innenarchitektur an der Peter-Behrens-School of Architecture in Düsseldorf. Martin wird Lehrer. Sein Ziel: Mit den Fächern Englisch, Musik und Chemie kehrt er ans „Heine“ zurück. Dann wird auch Chemie ins bilinguale Programm integriert und in englischer Sprache von ihm unterrichtet.