Oberhausen. .

Mehr Chancengleichheit und der Abbau von sozialer Benachteiligung sind hehre Ziele. Um die Umsetzung dieser Ziele haben sich in Oberhausen bis jetzt verschiedene Bereiche an verschiedenen Stellen gekümmert. Das soll sich nun ändern: Zum 1. Juli gründet die Stadt einen neuen Verwaltungsbereich, das Büro für Chancengleichheit soll zukünftig die „strukturellen Benachteiligungen unterschiedlicher Zielgruppen gebündelt“ abbauen, heißt es in der Beschlussvorlage.

Dafür werden das Familienbüro, die Koordinierungsstellen Integration und Leben im Alter, das Ehrenamtsbüro, die Gleichstellungsstelle sowie der Themenbereich Inklusion zusammengefasst. Durch die Bündelung verschiedener Handlungsfelder und Organisationseinheiten könnten effektivere Strukturen geschaffen werden, heißt es in der Vorlage. „Damit kann die Chancengleichheit in Oberhausen und damit die gesellschaftliche Teilhabe noch besser gefördert werden.“ Niemand soll aufgrund ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Alter, sexueller Orientierung oder Behinderung diskriminiert werden.

14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in dem neuen Bereich tätig sein. Zusätzliche Stellen gibt es aufgrund der schlechten Haushaltslage nicht, vielmehr wird das vorhandene Personal der nun auslaufenden Bereiche in das neue Büro für Chancengleichheit verlagert. Allerdings wird auf die Mitarbeiter wohl mehr Arbeit als gewohnt zukommen: Da die verschiedenen Aufgabenfelder bis dato in anderen Verwaltungseinheiten eingebunden waren, konnten vorhandene Strukturen mitbenutzt werden (etwa Schreibtätigkeiten und Rechnungsangelegenheiten).

Gemeinsame Teamkultur

Dies ist in Zukunft nicht mehr möglich, „so dass dem neu geschaffenen Bereich eigene Ressourcen zur Verfügung zu stellen sind. Dies soll aus dem aktuellen Personalbestand sichergestellt werden.“ Nach Einschätzung der Verwaltung reichen die vorhandenen 2,5 Verwaltungsstellen für die anfallende Arbeit jedoch aus.

Die Gründung des neuen Aufgabenbereiches sei vor allem sozialpolitisch und arbeitsökonomisch motiviert, heißt es in der Vorlage. „Die gesellschaftlichen, sozialen und demografischen Veränderungen werden vor Ort - in den Stadtteilen, Wohngebieten und Nachbarschaften - sichtbar.“ Oberhausen müsse die Folgen des Wandels und die häufig damit verbundenen Benachteiligungen für bestimmte Personengruppen auffangen.

Solidarische und chancengleiche Stadtgesellschaft

Der neue Bereich ist im Dezernat 0, also direkt bei Oberbürgermeister Klaus Wehling angesiedelt. Er hat ausdrücklich keine Alleinzuständigkeit und nicht die alleinige Verantwortung: Eine gerechte, solidarische und chancengleiche Stadtgesellschaft sei auch in Zukunft nur durch die Mitarbeit von Politik, Verwaltung, Schulen, Kindertageseinrichtungen, Unternehmen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, religiösen Gemeinschaften und engagierten Bürgern zu realisieren, heißt es.

Vorrangige Aufgabe für das neue Büro ist zunächst die Entwicklung eines neuen und eigenen Profils. Chancengleichheit müsse als Ganzes aufgefasst und wahrgenommen werden, Mitarbeiter müssten eine gemeinsame Teamkultur aufbauen und umsetzen.