Zusammen beackern sie ein weites Feld – jeder an seinem Platz, jeder nur einen kleineren Abschnitt. Das große hehre Ziel, an dem alle, der eine hier, die andere da, arbeiten, heißt: „Oberhausen ist eine soziale, familienfreundliche und solidarische Stadt.“ So steht es im „Stadtentwicklungskonzept Oberhausen 2020“. Da will man hin. Diesem Ziel will die Stadt ab 1. Juli ein gutes Stück näher kommen: Dann soll bei der Stadtverwaltung das „Büro für Chancengleichheit“ an den Start gehen, das organisatorisch direkt beim Oberbürgermeister, im Dezernat 0, angesiedelt wird.
Suche nach einem
geeigneten Standort
Zusätzliche neue Stellen gibt es dafür bei der derzeitigen Haushaltslage natürlich nicht, vielmehr will man personelle und fachliche Ressourcen an einer Stelle bündeln, um „das große Ganze“ effektiver gemeinsam angehen zu können. Was sich so abstrakt anhört, bedeutet im Kern: Gleichstellungsstelle, Ehrenamts- und Familienbüro, die Koordinierungsstellen Integration sowie Leben im Alter – alles bislang übers Stadtgebiet verteilte und zum Teil Ein-Mann-, bzw. Ein-Frau-Organisationen – sollen einen gemeinsamen Standort bekommen. Nach dem wird derzeit noch intensiv gesucht. Er soll möglichst zentral liegen und auch für Menschen mit Behinderungen gut erreichbar sein. Der Umzug ist für den Herbst angepeilt.
Gemeinsam
Drittmittel einwerben
Zwar haben vordergründig sozialpolitische Erwägungen den Anstoß zu dem neuen Konstrukt gegeben, aber nicht ausschließlich: „Wir müssen natürlich auch gucken, dass wir die Ressourcen, die wir als Stadt noch haben, möglichst effektiv nutzen“, sagt Heinz Altena, Mitarbeiter im Büro des Oberbürgermeisters. Er hat den langen Diskussionsprozess, zu dem auch mehrere Workshops gehörten, im Vorfeld begleitet. Als Vorteile nennt er etwa verbesserte Vertretungsmöglichkeiten in den Ein-Personen-Bereichen, die Möglichkeit, bereits aufgebaute Netzwerke gemeinsam nutzen und weiter ausbauen zu können sowie die deutlich größeren Chancen, als Team Drittmittel für die gemeinsame Arbeit einzuwerben.
Der neue Bereich hat übrigens „ausdrücklich keine Alleinzuständigkeit und nicht die alleinige Verantwortung hinsichtlich der Verbesserung der Chancengleichheit in der Stadt“, wie die Verwaltungsvorlage ausweist, die heute im Sozialausschuss Thema wird: „Nur durch das bisherige und künftige Engagement von Politik, Verwaltung, Schulen, Kindertageseinrichtungen, Unternehmen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, religiösen Gemeinschaften und engagierten Bürgerinnen und Bürgern wird eine gerechte, solidarische und chancengleiche Stadtgesellschaft auch in Zukunft zu realisieren sein.“ Das Büro für Chancengleichheit kann Wegbereiter sein.
Zehn volle Planstellen, verteilt auf mehrere Dezernate, gibt es bislang in dem gesamten „Arbeitsfeld Chancenverbesserung“: vier bei der Gleichstellungsstelle, je eine bei den Koordinierungsstellen „Leben im Alter“ sowie Integration. Über 2,5 Planstellen verfügt das Familienbüro, über 1,5 das Ehrenamtsbüro. Alle werden in den neuen Bereich „Chancengleichheit“ eingebracht, in dem 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (teilweise in Teilzeit) tätig werden sollen. Durch die Bündelung etwa von Verwaltungs- und Schreibarbeiten sowie die zusätzlichen Anforderungen, die der Bereich „Inklusion“ bringt, sprich die umfassende Teilhabe von behinderten Menschen am gesellschaftlichen Leben, wird es zu Planstellenverschiebungen kommen. Das Büro für Chancengleichheit wird eine eigene Bereichsleitung bekommen.