Oberhausen. .

Weil seine Ehefrau eine lesbische Beziehung zu einer Arbeitskollegin hatte, brachte ein Oberhausener beide Frauen um. Vor Gericht muss sich der geständige 33-Jährige, der sich nicht mehr an die Tat erinnert, wegen zweifachen Totschlags verantworten.

Weil seine Ehefrau sich einer Arbeitskollegin zuwandte und ihn wegen der Geliebten verlassen wollte, erschoss ein 33-jähriger Oberhausener in der Nacht zum 13. August 2010 beide Frauen. Dann jagte er sich selbst eine Kugel durch den Kopf - und überlebte. Wegen zweifachen Totschlags steht der Mann nun vor dem Landgericht Duisburg.

Gegen 0.30 Uhr trafen drei Schüsse die 23-Jährige, die an der Mellinghofer Straße, ganz in der Nähe des zweiten Tatortes, in ihrem Auto saß, in den Kopf. Eine Stunde später starb die 30-jährige Gattin im ehelichen Schlafzimmer an der Steiermarker Straße. Fünf Schüsse trafen sie in Kopf und Körper.

Den mutmaßlichen Täter fand die Polizei kurz darauf blutüberströmt auf einer Couch im Wohnzimmer. Der Schuss, mit dem er seinem eigenen Leben ein Ende setzen wollte, fräste sich von der rechten zur linken Schläfe quer durch das Gehirn, verursachte wie durch ein Wunder aber wenig nennenswerte bleibende Schäden.

Geständnis, obwohl er sich nicht mehr erinnern kann

An den Tattag und die Wochen danach kann sich der Angeklagte allerdings nicht mehr erinnern. Das hinderte ihn nicht, durch seinen Verteidiger ein Geständnis vortragen zu lassen. „Ich weiß, dass ich sie erschossen habe. Ich kenne alle Ermittlungsergebnisse und habe keine Zweifel“, hieß es darin. Er sei verzweifelt gewesen, weil er seine Frau nicht habe zurück gewinnen können.

Bereits im September 2009 habe er erstmals über Selbstmord nachgedacht und über einen Internet-Kontakt die Waffe erstanden. Auch die beiden Frauen zu töten, sei aber nicht geplant gewesen. „Ich kann selbst nicht glauben, dass ich dazu fähig war“, ließ der Angeklagte seine Worte durch den Anwalt verlesen. Er habe zwei Menschen getötet, darunter den, der ihm am meisten bedeutet habe. „Ich finde keine Entschuldigung dafür.“

In den Monaten vor der Tat hatte es in der Ehe wegen der gleichgeschlechtlichen Liebesbeziehung der Gattin immer öfter Auseinandersetzungen gegeben. Einem Arzt vertraute der Angeklagte an, dass seine Frau zuletzt nicht einmal mehr mit ihm über die Probleme habe reden wollen. Für das Verfahren sind bis Anfang Juli drei weitere Verhandlungstage vor dem Schwurgericht vorgesehen.

Spurchensuche nach Mord

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