Oberhausen. Ein 39-jähriger Dortmunder feuert mehrfach auf den Ehemann seiner Ex-Freundin und erschießt sich wenig später selbst. Das hatte er geplant und in einem Abschiedsbrief angekündigt.

Für einige Arbeiter und die Angestellten eines kleinen Geschäfts an der Osterfelder Berg-/Michelstraße begann der gestrige Morgen mit einem Schock: Schüsse fallen, ein Mann bricht schwer verletzt an der Bushaltestelle zusammen. Der Schütze flieht zunächst in einem Auto.

Wenig später und nicht weit entfernt versucht er dann sich selbst zu töten. Mit schweren Verletzungen fliegt ihn ein Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus. Auch er stirbt wenige Stunden nach der Tat, so die Polizei.

Aus nächster Nähe erschossen

Spurensicherung nach der Beziehungstat in Oberhausen.
Spurensicherung nach der Beziehungstat in Oberhausen. © WAZ

Zunächst sind die Fakten, die der Polizei bekannt sind, dürftig. Schnell war geklärt, dass der 30-jährige Mann an der Haltestelle gegen 6 Uhr angeschossen wurde. In dem kleinen Geschäft in unmittelbarer Nähe des Tatorts sind zu dieser Zeit bereits die ersten Kunden, die auf ihrem Weg zur Arbeit noch schnell einen Kaffee trinken. „Ich hole um diese Zeit auch oft Brötchen hier.

Schießerei in Osterfeld

Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn © WAZ
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn © WAZ
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn © WAZ
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn © WAZ
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
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Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn © WAZ
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
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Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
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Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
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Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn © WAZ
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
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Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn © WAZ
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn
Schießerei mit einem Toten in Osterfeld in Oberhausen Foto: Gerd Wallhorn © WAZ
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Nur heute nicht – sonst wäre ich vermutlich mitten hineingeraten”, seufzt ein Bewohner der Bergstraße erleichtert. Die Anwesenden kommen jedenfalls mit dem Schrecken davon, als die Schüsse fallen, stehen aber unter Schock. Sie erzählen, dass der Täter („ein bulliger, großer Typ”) sofort mehrmals aus nächster Nähe auf das Opfer schoss, auf die andere Straßenseite ging und von dort erneut die Waffe auf sein Opfer richtete und abfeuerte. „Es war wohl Glück, dass keine Kugel aus Versehen einen Unbeteiligten getroffen hat”, sagt ein Anwohner.

Notfallseelsorger kümmern sich um Augenzeugen und Angehörige des Opfers. Die Polizei findet in der Waisenhausstraße den Wagen des Schützen – und in ihm den 39-jährigen Dortmunder mit einer schweren Kopfverletzung, die er sich selbst zugefügt hat.

Die Polizei, so Norbert Schmidt, Sprecher der Oberhausener Behörde, geht bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Ermittlungen von einer Beziehungstat aus und davon, dass der zweite Verletzte der Täter sein müsse. Offenbar gibt es seit längerem Streitigkeiten zwischen den Männern, die sich gestern in der blutigen Tat entladen. Erste Ermittlungen bestätigen, dass es zwischen der Ehefrau des Opfers und dem Täter eine Beziehung gegeben hat, die die Frau allerdings beendete. „Damit konnte sich der 39-Jährige wohl nicht abfinden. Als Sportschütze verfügte er legal über Schusswaffen. Mit einer Pistole lauerte er dem Opfer, dem Ehemann der Frau, an der Bushaltestelle auf und gab die tödlichen Schüsse ab”, erläutert Norbert Schmidt.

Der Dortmunder hat eine zweite Waffe bei sich, die er gegen sich selbst richtete. Die Ermittler durchsuchen die Wohnung des 39-Jährigen in Dortmund und finden dort einen Abschiedsbrief, der belegt, dass er auch seinen eigenen Tod geplant hat.

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