Oberhausen. .

Ein Dialog: „Kannst du nicht mal was Anständiges anziehen?“ - „Sorry! Ich hab’ heut’ Waschtag!“ - „Bitte? Dann ja wohl erst recht!“ Was früher eine willkommene Gelegenheit war, entschuldigt seine schmerzhaft-geschmacksfreie Garderobe vor die Tür zu tragen, wird ab 1. Juni nicht mehr funktionieren. Dann nämlich startet im Ebertbad die neue Party-Reihe „Waschtag“ zum ersten Mal durch. Also ran an die Wäscheleine, holt raus die Bügelbretter. Bei der Premiere sollte schließlich keiner bei der Klamottenfrage auf dem Trockenen sitzen.

Sebastian Vogt und Bastian Dömel haben sich die saubere Sache ausgedacht - fünf Jahre nachdem das letzte Partyformat innerhalb der ehemaligen Badeanstalt über die Bühne ging. „Das hatte vor allem mit den frisch abgeschlossenen Umbauarbeiten zu tun“, sagt Sebastian Vogt, der im Ebertbad angestellt ist, die Party mit seinem Waschtag-Kollegen aber in Eigenregie organisiert.

Waschmaschine als Stehtische

Bastian Dömel: „Wir wollten für Oberhausen einfach mal wieder etwas Neues anschieben.“ Gesagt, getan. Vor einem Jahr, während der Kurzfilmtage, entstand die Idee. Vor drei Monaten wurde überlegt, kalkuliert, gedruckt. Und in der kommenden Woche wird nun angeschoben. Und zwar so, wie es sich für einen Waschtag gehört: Waschmaschinen sollen im Ebertbad als Stehtische dienen. Wäscheleinen wie Girlanden quer durch das Bad gespannt werden. „Von Anfang an war klar, dass der Name und das Konzept etwas mit dem Veranstaltungsort zu tun haben.“

Partys und das Ebertbad. Diese Idee ist nicht neu. Über mehrere Jahre fanden Veranstaltungen wie die „Kult-Party“ an diesem für Initiatoren durch das Ambiente und die Hallengröße attraktiven Ort statt. Eine der letzten regelmäßigen Sausen: die Freischwimmerparty. Mit Kulisse und Name war dieses Format ebenfalls auf das Ebertbad abgestimmt. Wird der Waschtag nur ein Abklatsch? Vogt: „Nein. Die Party soll ihren ganz eigenen Charakter entwickeln. Leute aus dem Viertel, aus der Stadt sollen sich angesprochen fühlen.“ Musikalisch möchte man gegenüber den Vorgängerformaten das Rad nicht neu erfinden. Gespielt werden populäre Sachen: Charts, Pop, Rock, Funk - ein wenig aus den 80er und 90er Jahren.

Disc-Jockey hat Schlagerverbot

Damit möchte das Waschtag-Doppel Personen ab 21 Jahren ansprechen - Altersgrenze nach oben: offen. DJ Peter Hüben, der bereits im Music Circus Ruhr aufgelegt hat, wird am Plattenteller stehen. Wer dabei zum Beispiel auf eine alte Matthias-Reim-Platte hofft, der wird allerdings nicht bedient. Der Disc-Jockey hat nämlich Schlagerverbot. Auf das „Verdammt, ich spiel’s nicht“ haben sich Vogt und Dömel geeinigt. „Keine Chance! Das gibt’s schon bei anderen Partys!“ Wenn die Stimmung überschwappt, soll die Party zweimal im Jahr im Ebertbad heimisch werden. „Die Termine sind sicher“, sagt Bastian Dömel. „Wir wollen die Party auf der anderen Seite exklusiv halten - zusätzliche Termine wird es im Jahr nicht geben.“

Bis zu 550 Partygänger können am Mittwoch, 1. Juni, im Ebertbad dabei sein. Vogt und Dömel sind zuversichtlich: „Wir freuen uns nach der ganzen Vorbereitung nun auf die Premiere!“ Ein feucht-fröhlicher Abend sollte angesichts der Kulisse wahrscheinlich sein.