Oberhausen. .

Eigentlich sollte der Rat eiligst über den Bau von zwei Kindergärten in Holten und Tackenberg entscheiden. Was die Verwaltung vorgeschlagen hatte: Die öffentlichen Einrichtungen von privater Hand bauen zu lassen, um sie dann zu mieten. Das bringe der Stadt einen Preisvorteil.

Doch diese Vorlage zog die Verwaltung in der Ratssitzung am Montag wieder zurück. Grund dafür: Der Landtag habe kürzlich eine Haushaltsposition dahingehend geändert, dass Zuweisungen an Gemeinden für Investitionen im Kita-Bereich (Kindertagesstätten) nicht mehr nur für den Bereich der unter Dreijährigen verwendet werden dürften. „Das Land und auch das Landesjugendamt konnten noch nicht erklären, ob Fördermittel möglich sind für einen Kita-Bau“, sagte Sozialdezernent Reinhard Frind, „wenn der Stadt Fördermittel zur Verfügung gestellt würden, hätte dies erhebliche Auswirkungen auf die Berechnungen der Wirtschaftlichkeit.“ Die müssten dann neu angestellt werden, so Reinhard Frind. Deshalb könne die Vorlage bis zur Klärung des Sachverhalts nicht beraten werden

Mietmodelle seien langfristig immer teurer

So könnte sich herausstellen, dass ein Eigeninvest doch wirtschaftlicher als das Mietmodell ist. Das sah im Verlauf von 25 Jahren einen Preisvorteil von 600 000 Euro bei der Kita in Holten und von 55 000 Euro in Tackenberg vor. Durch den Rückzug der Vorlage entzog sich die Verwaltungsspitze auch Nachfragen zum Mietmodell aus den Reihen der Fraktionen. Zumindest die Grünen und auch der fraktionslose Dirk Paasch hatten im Vorfeld Diskussionsbedarf. Privatinvestoren könnten nicht unbedingt billiger bauen als die Stadt und wollten ja auch Gewinn machen. Und: Mietmodelle seien langfristig immer teurer.